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Ende einer Durststrecke

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Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland

Vor genau einem Jahr gelang Alexander Tauscher auf dem Nürburgring sein erster Sieg im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland. An gleicher Stelle endete für den 23-Jährigen aus dem bayerischen Mitterfels die seitdem andauernde Durststrecke: Im Porsche 911 GT3 Cup des italienischen Teams Target gewann der Bayer überlegen das neunte Saisonrennen. Nach 22 Runden auf der Sprint-Variante der Formel-1-Strecke betrug sein Vorsprung auf Porsche-Junior Theo Oeverhaus vergleichsweise deutliche 4,7 Sekunden.

„Wir waren als Team in der bisherigen Saison auf und neben der Rennstrecke vom Pech regelrecht verfolgt. Trotzdem haben wir nie aufgegeben und auch zuletzt ein paar Dinge umgestellt. Mein Auto ging noch nie so gut wie heute – diesen Sieg haben wir uns alle redlich verdient“, lobte Tauscher seine Mannschaft.

Wie so oft im Rennsport kam ihm das Glück des Tüchtigen zu Hilfe. Denn gestartet war Alexander Tauscher nur aus der dritten Position, hinter Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (Schumacher CLRT) und Tabellenführer Robert de Haan (Proton Huber Competition). Doch die beiden Schnellsten des Qualifyings lieferten sich in der Anfangsphase ein derart beinhartes Duell, dass die Rennleitung mehrfach mit Strafen eingriff.

So startete De Haan zu Beginn der zweiten Runde ein erfolgreiches Überholmanöver – allerdings mit Karosseriekontakt. Diese Aktion, bei der Ghiretti und de Haan kurz von der Strecke abkamen, spülte Alexander Tauscher an die Spitze. Weil sich De Haan auf Anweisung der Rennleitung wieder hinter Ghiretti zurückfallen lassen musste, übernahm Porsche-Junior Theo Oeverhaus die zweite Position. Dahinter setzten Ghiretti und de Haan ihren Zweikampf mit unverminderter Intensität fort, jetzt um den dritten Rang. Erneut kam es zu Berührungen, die wiederum bestraft wurden: Beide Kontrahenten mussten gleich zweimal eine sogenannte „Penalty Lap“ absolvieren. Dazu reduzierten der Franzose und der Niederländer an einer bestimmten Stelle der Strecke das Tempo für rund 50 Meter auf 50 km/h.

Für de Haan hielt sich der Schaden in Grenzen: Der Niederländer fiel zwar zwischenzeitig auf den fünften Rang zurück, konnte aber bis zur Zieldurchfahrt zwei Positionen wieder gutmachen. Bei Alessandro Ghiretti hatten die Kontakte unter anderem eine verbogene Lenkung seines Porsche 911 GT3 Cup zur Folge. „Danach hat beim Bremsen jedes Mal ein Rad blockiert“, berichtete der Porsche-Junior. Dadurch fiel er immer weiter zurück und fuhr schließlich als Neunzehnter sogar außerhalb der Punkteränge über die Ziellinie.

An der Spitze hatte sich die Lage schnell stabilisiert. Theo Oeverhaus kam an Sieger Alexander Tauscher nicht mehr heran, war aber auch mit dem zweiten Rang sehr zufrieden. „Hinter mir liegen ein paar schwierige Wochen sowohl im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland als auch im internationalen Porsche Mobil 1 Supercup. Deshalb fühlt es sich richtig gut an, endlich mal wieder auf dem Podium zu stehen“, meinte der Osnabrücker erleichtert.

Der turbulente Rennverlauf beschäftigte noch lange nach der Zieldurchfahrt die Sportkommissare. Sie sprachen unter anderem nachträgliche Zeitstrafen aus. Schließlich wurde der Israeli Ariel Levi als Vierter vor dem Franzosen Marvin Klein (Proton Huber Competition) und seinem niederländischen GP-Elite-Teamkollegen Huub van Eijndhoven gewertet. Weitere Strafen wirken sich auf die Startaufstellung für das nächste Rennen am Sonntag aus.

Einen perfekten Einstand feierte Gastfahrer Alex Hardt. Aufbauend auf seiner Erfahrung im Porsche Sports Cup Deutschland, gewann er im Porsche 911 GT3 Cup des Black Falcon Team Zimmermann auf Anhieb die ProAm-Wertung. „Einen Start aus dem Stand bin aus dem Sports Cup nicht gewohnt und habe deshalb auf den ersten Metern ein paar Positionen verloren. Danach war ich in den Zweikämpfe relativ vorsichtig, um mich nicht in irgendwelche Titelkämpfe einzumischen. Aber diese Taktik hat sich gelohnt – Gesamtrang zwölf bei der Premiere ist ein Wahnsinnsergebnis“, freute sich der Eifelaner. Das ProAm-Podium komplettierten Michael Schrey (Bonk Motorsport) aus Osnabrück und der Kuwaiter Ahmad Alshehab, der für das Team [a-workx] by Porsche Paderborn antritt.

Bei den Rookies kletterte der Brasilianer Matheus Ferreira zum zweiten Mal in der laufenden Saison auf die oberste Stufe des Podiums. „Mein Qualifying lief nicht optimal, also musste ich beim Start und in der ersten Runde jede Chance zum Überholen nutzen – das hat perfekt funktioniert“, beschrieb der 18-Jährige und nahm den zweiten Siegerpokal des Rennens für das italienische Team Target in Empfang. Die weiteren Podiumspositionen gingen an den Briten Joseph Warhurst (Team Proton Huber Competition) und die Niederländerin Emely de Heus (ID Racing).

Neuer Rennwagen für die Carrera-Cup-Saison 2026 präsentiert

Im Rahmen des Carrera-Cup-Wochenendes auf dem Nürburgring hat Porsche Motorsport den neuen 911 Cup offiziell vorgestellt. Das neue Markenpokal-Fahrzeug, das auf der aktuellen Neunelfer-Generation 992.2 basiert, kommt in der Saison 2026 auch im deutschen Carrera Cup zum Einsatz.

Nähere Informationen zum neuen Porsche 911 Cup gibt’s hier

Ergebnis Rennen 9, Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland, Nürburgring (DEU)

1. Alexander Tauscher (DEU/Target), 22 Runden

2. Porsche-Junior Theo Oeverhaus (DEU/Bonk Motorsport), +4,723 Sekunden

3. Robert de Haan (NLD/Proton Huber Competition), +12,789 Sekunden

4. Ariel Levi (ISR/Team GP Elite), +13,385 Sekunden

5. Marvin Klein (FRA/Proton Huber Competition), +16,544 Sekunden

6. Huub van Eijndhoven (NLD/Team GP Elite), +20,315 Sekunden

Zeitplan und alle Infos zur 5. Runde des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland auf dem Nürburgring hier

Aktuelle Tabellenstände und alle Ergebnisse zum Download

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