Silverstone steht traditionell für spektakuläre Rennaction – auch beim 3. Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup 2022. Die Motorsportsfans weltweit mussten sich allerdings in Geduld üben: Erst im Rennen ging es zur Sache. Dann aber richtig!
Das Fahrerfeld in Silverstone war mit 32 Porsche 911 GT3 Cup voll besetzt und reichte bis in den Ausgang der Club Kurve. Die Tribünen rund um den Traditionskurs standen dem in nichts nach – die tausenden englischen Motorsportanhänger ließen sich selbst von den am Rennwochenende häufigen Regenschauern nicht vertreiben. Die Stimmung: einmalig!
Neben den 28 permanenten Fahrern ging als 4. Brite im Feld Porsche Carrera Cup Great Britain-Talent Adam Smalley in der #13 für CLRT an den Start. Der israelische Fahrer #35 Ariel Levi war Gaststarter für Huber Racing, der Australier #38 Aaron Love ergänzte das Team Martinet by Alméras. Das US-Amerikanische Team Kelly Moss Road and Race brachte 2 Rennwagen, gefahren von #36 Ghislain Cordeel (BEL) und #37 Riley Dickinson (USA), mit zu ihrem Gastauftritt im Home of British Motor Racing – internationaler kann es kaum zugehen!
Practice: entspannt. Quali: kurios.
Dem bis auf die Track-Limits-Überschreitungen diszipliniert verlaufenden Training am Freitag spät abends folgte ein kurioses Qualifying am Samstag: Kurz nach Beginn der Session setzte Regen ein und nur zwei Drittel des Feldes bekamen eine annehmbare Qualifying-Zeit auf die Strecke. Acht Fahrer lagen unter der 107%-Hürde, deren Referenz #25 Larry Ten Voorde (NLD/Team GP Elite) als Qualifikationsbester mit 2:06.908 Minuten legte. Dennoch wurden alle Fahrzeuge zum Rennen zugelassen.
Der Race Day versprach folglich außergewöhnliche Spannung, da einige Fahrer aus ungewohnten Positionen hinten im Feld starten mussten. Wenige Sekunden nach Rennbeginn passierte jedoch an der Spitze die entscheidende Szene: Der Niederländer #25 Larry ten Voorde aus dem Team GP Elite kam von der Pole-Position nicht optimal weg. Diese Chance ließ sich der ebenfalls aus der ersten Reihe startende #3 Laurin Heinrich nicht entgehen – der Deutsche gewann im rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup des Teams SSR Huber Racing den Spurt zur ersten Kurve und übernahm die Spitze. Ten Voorde musste sich zunächst sogar hinter dem Briten #6 Harry King einordnen. Der Lokalmatador aus dem Team BWT Lechner Racing verlor die zweite Position aber noch in der ersten Runde wieder an den Niederländer.
Ein Rennen voller spektakulären Manöver.
Die meisten Positionskämpfe ergaben sich im Mittelfeld – und nicht bei allen ging es um reine Punktverluste. #19 Dorian Boccolacci (FRA/Martinet by Alméras) musste sein Fahrzeug mit Aufhängungsschaden nach einer Kollision mit #16 Simone Iaquinta (ITA/Dinamic Motorsport) abstellen. Rookie #17 Loek Hartog (NDL/Ombra Racing), von Platz 27 ins Rennen gegangen, sicherte sich am Ende Platz 10 und wertvolle Erkenntnisse, wo und wie man in Silverstone am besten überholt.
Den Sieg in der Rookie-Wertung holte sich jedoch #7 Bastian Buus (DNK/BWT Lechner Racing), der kurz vor Ziel den Britischen Rookie #9 Lorcan Hanafin (FACH AUTO TECH) in einem sehenswerten Manöver passierte.
Bester Brite wurde Harry King auf Rang drei. Er musste sich während des gesamten Rennens gegen seinen BWT Lechner Racing-Teamkollegen Dylan Pereira verteidigen.
Den Siegerpokal in der ProAm-Wertung holte sich – auf Britischem Boden – ein Brite: #23 Aaron Mason (Pierre Martinat by Alméras) ließ den Teamkollegen und derzeit führenden ProAM #21 Roar Lindland sowie #11 Clément Mateu (FRA/CLRT) hinter sich.
Beim nächsten Rennen in Spielberg ist es bereits Serienhalbzeit. Die 4. Runde des Porsche Mobil 1 Supercup wird anlässlich des Formula 1 Großer Preis von Österreich ausgetragen – und verspricht aufgrund der engen Punktestände ein heißes Bergfest auf dem Red Bull Ring zu werden. Be part of it!