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Das Rennwochenende zum Start in die 30. Rennsaison begann nass: Starker Regen verhinderte das planmäßige Freie Training am Freitag. Am Samstag heizte der Supercup den Fans dafür mit zwei Sessions ein – und der 1. Lauf nahm mächtig Fahrt auf.
Bei sonnigem Wetter gingen 33 Porsche 911 GT3 Cup vor der Formel 1 auf Zeitenjagd. Neben dem schwedischen Gastteam Fragus Motorsport war auch der fünfmalige Motorrad-Weltmeister Jorge Lorenzo als VIP-Fahrer mit der Startnummer 911 in seinem erst zweiten Automobilrennen dabei. Nach den Pandemie-bedingten Zuschauerbeschränkungen wurde das Rennwochenende zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder vor vollem Haus ausgetragen. #5 Dylan Pereira (LUX/BWT Lechner Racing) sicherte sich die Pole-Position vor #25 Larry ten Voorde (NLD/Team GP Elite). Teamkollege und Rookie #7 Bastian Buus aus Dänemark komplettierte die Top 3 im Starting Grid.
Fünf Minuten vor dem geplanten Rennstart am Sonntagmittag setzte starker Regen über den voll besetzten Tribünen des Autodromo Enzo e Dino Ferrari ein. Alle Fahrer ließen ihre rund 375 kW (515 PS) starken Cup-Neunelfer auf profilierte Regenreifen umrüsten. Der Start erfolgte aus Sicherheitsgründen hinter dem Safety Car. Pereira nutzte den Vorteil der Pole-Position, setzte sich mit freier Sicht nach vorne schnell vom Verfolgerfeld ab und kam zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Sein Auto lag – wie auch die Rennwagen seiner Teamkollegen Buus und #6 Harry King (GBR/BWT Lechner Racing) – in den Kurven sehr stabil. Im Vergleich zum Qualifying-Zweiten Ten Voorde war er mit etwas steilerer Stellung des Heckflügels und dadurch mehr Abtrieb auf der Hinterachse unterwegs.
Der amtierende Supercup-Champion Ten Voorde musste sich über die gesamte Dauer des von einer weiteren Safety-Car-Phase unterbrochenen Rennens gegen Überholversuche der Verfolger wehren. Zunächst hatte er Buus im Nacken, der nach einem Fahrfehler aber auf Rang fünf zurückfiel. Anschließend versuchte King alles, um am GP-Elite-Neunelfer vorbeizukommen.
Das britische Renntalent war zuvor am Porsche-Junior #3 Laurin Heinrich (GER/SSR Huber Racing) und an Buus vorbeigezogen. Im Verfolgerfeld lieferten sich die beiden Franzosen #19 Dorian Boccolacci (Martinet by Alméras) und #12 Marvin Klein (CLRT) sehenswerte Duelle um Platz 6 bis zur letzte Rennrunde, in der Klein durch einen Ausrutscher wichtige Plätze verlor.
Auf den Plätzen 7 bis 10 punkteten #2 Rudy van Buren (NLD/Huber Racing), die Rookies #9 Lorcan Hanafin (GBR/FACH AUTO TECH) und #17 Loek Hartog (NLD/Ombra SRL) sowie mit dem erfahrenen #20 Jaap van Lagen (Martinet by Alméras) ein weitere Niederländer. Im Pech waren hingegen die italienischen Fahrer, die mit den rutschigen Verhältnissen auf dem anspruchsvollen Autodromo Enzo e Dino Ferrari nicht so gut klarkamen.
Beim Gaststarter für Ombra SRL #29 Leonardo Caglioni verfing sich zudem eine Plane im Scheibenwischer. Ein Verbremser und der Ausritt ins Kiesbett waren die Folge – das Safety Car musste auf die Strecke. Der Top-Fahrer von Dinamic Motorsport #16 Simone Iaquinta war nach seinem verkorksten Qualifying vom letzten Platz ins Rennen gegangen und konnte sich nur noch auf Platz 24 vorarbeiten.
Mit Gesamtrang fünf sicherte sich Bastian Buus den Pokal in der Rookie Wertung vor Hanafin und Hartog. Schnellster ProAm-Pilot war der Norweger #21 Roar Lindland (Pierre Martinet by Alméras) vor #11 Clément Mateu (FRA/CLRT) und #15 P. Sager (AUT/Dinamic Motorsport). Der zweitschnellste ProAm #23 Aaron Mason (GBR/Pierre Martinet by Alméras) war von den Stewards nach dem Rennen mit einer Zeitstrafe belegt worden und auf den 4. Platz der ProAm Wertung zurückgefallen. Beim nächsten Rennen fährt der Porsche Mobil 1 Supercup erneut auf einer der traditionsreichsten Rennstrecken der Formel 1: Vom 26. bis 29. Mai 2022 gastiert der internationale Markenpokal in Monaco zusammen mit der Formel 1 – ein Rennevent, daß kein Motorsportfan verpassen sollte!