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Ten Voorde holt sich den Titel.

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6 Minute

Mobil 1 Supercup
Saison 2020

Nichts konnte ihn aufhalten: Larry ten Voorde ließ sich von zwei Safety-Car-Phasen, zwei heftigen Attacken eines Gegners und dem gefürchteten Monza-Windschatten nicht beirren: Titelgewinn mit souveränem Start-Ziel-Sieg für den Team GP Elite-Piloten!

Einen besseren Ort für das #GrandeFinale des Porsche Mobil 1 Supercup hätte es nicht geben können: Fast 100 Jahre Motorsport-Historie vom Feinsten, über 275 km/h Topspeed im 485 PS starken Porsche 911 GT3 Cup und ein Windschatten, dem nachgesagt wird, mit seiner Sogwirkung nach vorne sogar die Gravitation zu übertreffen. Dazu der Tabellenzweite #25 Larry ten Voorde (NED/Team GP Elite) auf der Pole-Position, der bisherige Tabellenführer #2 Dylan Pereira (LUX/BWT Lechner Racing) nach einem Verbremser in Kurve 1 auf Platz 4. Das versprach Action!

Ten Voorde lässt keine Zweifel aufkommen.

Und dann kam ten Voordes Auftritt: Er verwandelte die Windschatten-Festspiele im Königlichen Park von Monza zu einer One-Man-Show und sicherte sich auf beeindruckende Weise den Titel. Eine Triumphfahrt vom Feinsten, bei der er bis auf zwei kurze Ausnahmen niemanden auch nur in seine Nähe kommen ließ. So fahren Champions!

Nicht, dass es ihm einfach gemacht worden wäre: Gleich zweimal wurde unmittelbar nach Start und erstem Restart das Safety-Car auf die Piste geschickt. Den ersten Unfall gab es noch auf der Start/Zielgeraden zwischen #12 Philipp Sager (AUT/Dinamic Motorsport) und #21 Clément Mateu (FRA/Pierre Martinet by Alméras). Sagers Rennen war zu Ende, bevor er die erste Schikane, die Variante Rettifilo, überhaupt erreicht hatte – sein zweiter unfallbedingter Ausfall der Saison nach Ungarn. Kurz nach dem Restart in Runde 3 verunfallte dann #16 Hugo Nerman (SWE/MRS GT-Racing) in der Lesmo 1. Der Grund: #11 Jaden Conwright (USA/Dinamic Motorsport) hatte die Variante della Roggia nicht erwischt und den Notausgang genommen. Beim Einsortieren auf die Strecke kam es zur Berührung mit Nerman und dessen Abflug. Eine Strafe hatte für Conwright keine Konsequenzen mehr, weil er in Runde 11 nach einem erneuten Fahrfehler und Ritt über die Curbs der Roggia mit Reifenschaden ausschied.

Und ten Voorde? Der nahm das alles gelassen hin. Beim eigentlichen Start versuchte #33 Florian Latorre (FRA/CLRT) ihn außen herum in die erste Schikane zu attackieren. Der Bremspunkt war aber zu spät, er musste abkürzen und sich hinter dem Niederländer wieder einsortieren. Beim ersten Restart passte zwar der Bremspunkt des Franzosen, der so gerne den ersten Sieg im Porsche Mobil 1 Supercup für CLRT eingefahren hätte, doch ten Voorde blockte auf der Innenbahn ab.

Pereira ohne Chance.

Beim zweiten Restart sorgte ten Voorde für eine schnelle Vorentscheidung. Er überrumpelte Latorre, der sich sofort Angriffen von Pereira ausgesetzt sah. Der Luxemburger hatte beim Start Rookie #3 Leon Köhler (GER/Lechner Racing Middle East) kassiert und lag auf dritter Position. Doch ausgerechnet mit seiner Attacke auf Latorre wurde Pereira zum Helfer für ten Voorde: Weil der Franzose verteidigen musste, riss die Lücke der Verfolger schnell auf eine Sekunde auf und der Windschatten ab – plötzlich war ten Voorde allein auf weiter Flur.Noch bitterer für Pereira: Latorre verteidigte Platz 2 nach allen Regeln der Kunst. So konnte der Luxemburger weder die Verfolgung von ten Voorde selbst aufnehmen, noch Latorre diese Aufgabe übernehmen lassen. 1,0 - 1,5 - 2,0 Sekunden: Der Abstand wuchs immer weiter an. Ten Voordes Triumphfahrt war nicht mehr aufzuhalten.

Latorre hielt den zweiten Platz und kam mit 1,887 Sekunden Rückstand auf ten Voorde ins Ziel – der zweite Podiumsplatz in Folge und ein neues persönliches Bestresultat für das Team von Côme Ledogar. Für Pereira kam es im Laufe des Rennens immer dicker: Nicht nur fehlte ihm der Speed, Latorre zu attackieren. Während er seine Felle immer weiter davonschwimmen sah, ging auch Köhler wieder vorbei und holte sich den letzten Podiumsplatz. Pereira blieb Rang vier.

Dahinter kämpften die Porsche-Junioren #22 Ayhancan Güven (TUR/Martinet by Alméras) und #1 Jaxon Evans (NZL/BWT Lechner Racing) um die fünfte Position. Güven hatte großes Pech: In der letzten Runde ereilte seinen Porsche 911 GT3 Cup ein Reifenschaden. Evans war schon zuvor vorbeigezogen und sicherte mit Platz 5 die verdiente Teammeisterschaft für BWT Lechner Racing. Dahinter erbten die Fahrer entsprechend Positionen.

So wurde Rookie #4 Jean-Baptiste Simmenauer (FRA/Lechner Racing Middle East) Sechster, #6 Jordan Love (AUS/FACH AUTO TECH), ebenfalls Rookie, kam als Siebter ins Ziel – sein bestes Saisonergebnis. Dadurch sicherte sich der sympathische Australier noch Platz 10 der Gesamtwertung vor dem erfahrenen Teamkollegen #5 Jaap van Lagen (NED/FACH AUTO TECH). #10 Marius Nakken (NOR/Dinamic Motorsport) bescherte seinem italienischen Team ein starkes Resultat beim Heimspiel, sein persönlich zweitbestes der Saison nach Budapest. Von Startplatz 14 ins Rennen gegangen machte er sieben Positionen gut.

Alter Hase entscheidet Rookie-Titel.

Köhler holte sich mit Gesamtrang drei den Rookie-Sieg in Monza und knüpfte an seine starken Auftritte zu Saisonbeginn in Österreich an. Damit kam er in der Rookie-Gesamtwertung noch einmal in Schlagdistanz zur Spitze. Es reichte aber nicht mehr, um den Titel noch zu holen.

#23 Marvin Klein (FRA/Martinet by Alméras) hingegen lag lange Zeit in den Top 10 auf Rookie-Champion-Kurs. Doch dann war es ausgerechnet der erfahrenste Fahrer im Feld, der die Angelegenheit zu Kleins Ungunsten entschied: Van Lagen schob den jungen Franzosen in Runde 7 von 15 in der Variante Rettifilo von der Strecke. Klein fiel dadurch hinter Love auf Platz 10 zurück.

Van Lagen erhielt eine 10-Sekunden-Zeitstrafe, die ihn auf Platz 19 zurückwarf, was Klein aber auch nicht mehr half. So reichte nämlich #24 Max van Splunteren (NED/Team GP Elite) Platz 13 für die prestigeträchtige Meisterschaft bei den Nachwuchsfahrern in einem der stärksten Rookie-Jahrgänge, die der Porsche Mobil 1 Supercup je gesehen hat. Obwohl sein ganzes Wochenende in Monza alles andere als optimal lief, holte er den Rookie-Titel mit knappen 2 Punkten Vorsprung.

25. ProAm-Sieg für Lindland.

Die einzige Meisterschaft, in der schon vor Monza die Entscheidung fiel, war die ProAm-Wertung. #20 Roar Lindland (NOR/Pierre Martinet by Alméras) krönte seine Saison mit dem 25. Sieg in der Wertung, gefolgt von #21 Clément Mateu (FRA/Pierre Martinet by Alméras) und #19 Roland Bervillé (FRA/Pierre Martinet by Alméras).

Italienische Gaststarter mischen das Feld auf.

Für besondere Würze auf dem Autodromo Nazionale Monza sorgten insgesamt vier italienische Gaststarter – bis auf einen auch im Porsche Carrera Cup Italia (PCCI) erfolgreich unterwegs. Lange Zeit war #40 Gianmarco Quaresmini (ITA/Dinamic Motorsport) auf Platz acht der bestplatzierte Gaststarter, er fiel in den letzten Runden jedoch zurück. So war es der 2019er PCCI-Vizemeister #41 Diego Bertonelli (ITA/FACH AUTO TECH), der auf Gesamtrang neun den Heimvorteil am besten ausspielte.

Der Porsche Mobil 1 Supercup beendet mit diesem ereignisreichen #GrandeFinale die kompakteste Saison aller Zeiten. Sportlich eine perfekte Einstimmung auf das weitere Porsche-Markenpokaljahr. Denn die meisten nationalen Cups starten erst jetzt und werden in einem "heißen Herbst" Rennsport-Fans auf der ganzen Welt weiter in Atem halten.

Gesamtplatzierung 8. Runde Porsche Mobil 1 Supercup, Monza

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* Soweit die Verbrauchs- und Emissionswerte als Spannen angegeben werden, beziehen sie sich nicht auf ein einzelnes, individuelles Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots. Sie dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Zusatzausstattungen und Zubehör (Anbauteile, Reifenformat usw.) können relevante Fahrzeugparameter wie z.B. Gewicht, Rollwiderstand und Aerodynamik verändern und neben Witterungs- und Verkehrsbedingungen sowie dem individuellen Fahrverhalten den Kraftstoff-/Stromverbrauch, die CO2-Emissionen, die Reichweite und die Fahrleistungswerte eines Fahrzeugs beeinflussen.

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