Porsche Penske Motorsport hat mit der #5 bei den 6 Stunden von São Paulo in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft einen hervorragenden dritten Platz belegt.
Vom zweiten Startplatz aus kämpften Julien Andlauer und Michael Christensen bis zum Schluss gegen die starke Pace der beiden Hertz Team JOTA Cadillacs.
Nachdem sie nach zwei Stunden auf den dritten Platz zurückgefallen waren, kämpfte sich das Duo mit der #5 zurück und verkürzte den Rückstand von 39 Sekunden, sodass sie am Ende nur 1,3 Sekunden hinter dem zweitplatzierten Auto mit der #38 lagen.
Auch für die #6 war es ein hervorragendes Ergebnis, denn Kévin Estre und Laurens Vanthoor verpassten das Podium als Vierte nur knapp.
“Das ist ein sehr gutes Ergebnis für das Team, für die Meisterschaft ist es sehr, sehr gut”, sagte Urs Kuratle, Leiter Motorsport LMDh.
“Cadillac war heute nicht zu schlagen, aber die Anderen hatten wir in der Tasche. Das Team und die Fahrer haben einen guten Job gemacht. Es war ein gutes Wochenende, alle 963 sind am gesamten Wochenende perfekt gelaufen.”
Das Auto von Proton Competition mit der #99, das sich Neel Jani, Nico Pino und Nicolás Varrone teilten, wurde Zehnter. Damit lagen drei Autos von Porsche in den Punkterängen.
In der LMGT3-Klasse war es sowohl für die #85 von den Iron Dames als auch die #92 von Manthey 1st Phorm ein hartumkämpftes Rennen.
Rahel Frey, Michelle Gatting und Célia Martin in der #85 erzielten mit Platz vier ihr bislang bestes Saisonergebnis, während Ryan Hardwick, Richard Lietz und Riccardo Pera in der #92 Sechste wurden.
Rennverlauf
Das Auto mit der #5 ging von Platz 2 in das Rennen am Sonntag, nachdem es wegen einer Strafe für den Cadillac mit der #38 um einen Platz nach vorne gerückt war, während die #6 als Siebter startete.
Andlauer war der Erste am Steuer der #5 und konnte sich trotz eines Angriffs des zweiten Cadillacs auf der Geraden behaupten. Danach setzte er sich auf der Innenbahn der Doppelrechtskurven 6 und 7 an die Spitze.
Dahinter fiel das Auto mit der #6, das zunächst von Vanthoor gefahren wurde um eine Position auf Platz acht zurück, hielt sich aber aus allen Schwierigkeiten heraus.
Andlauer lag in Runde vier eine Sekunde vorne, während das Auto mit der #6 eine Position gewann, da der BMW mit der #15 mit einem Problem an die Box musste. Vanthoor verbesserte sich kurz darauf um eine weitere Position, indem er den anderen BMW überholte.
Die ersten Boxenstopps fanden um die Ein-Stunden-Marke herum statt, wobei beide Autos zum Reifenwechsel auf der rechten Seite stoppten.
Nach 70 Minuten führte das Auto mit der #5 mit mehr als neun Sekunden, bevor das Cadillac-Duo eine Aufholjagd startete und den Rückstand verkürzte. Innerhalb von 20 Minuten schrumpfte der Vorsprung auf weniger als eine Sekunde, auch die #12 holte auf.
Obwohl sich Andlauer bestmöglich verteidigte, ging die #38 in Runde 79 in Kurve 2 vorbei. Das Schwesterauto mit der #12 stoppte dann für einen Undercut und übernahm die zweite Position, als Andlauer das Steuer beim Boxenstopp an Christensen übergab.
Das Auto #6 kam ebenfalls zum Fahrerwechsel an die Box. Estre übernahm das Steuer auf Platz 4 liegend und war noch in der Führungsrunde.
Das Auto mit der #5 lag zur Rennhalbzeit 15 Sekunden hinter der Spitze. Am Ende von Runde 126 kam es an die Box und lag 10 Sekunden hinter dem zweitplatzierten Auto mit der #38 und vor dem Auto #6, das auf Platz 4 lag.
Die #6 erhielt unglücklicherweise eine Fünf-Sekunden-Strafe für einen Fehler beim Boxenstopp, wodurch sie, wenn auch nur kurzzeitig, hinter den BMW mit der #20 zurückfiel.
Zu Beginn der letzten beiden Stunden saß Vanthoor wieder am Steuer, während Andlauer erneut in das Auto mit der #5 stieg, das auf dem dritten Platz lag.
Im Kampf um Platz 2 lag er 10 Sekunden hinter der #38, während das führende Auto mit der #12 1:02 Minuten Vorsprung hatte. Doch er zog das Tempo an und begann, sich dem zweitplatzierten Cadillac zu nähern. In den folgenden 15 Minuten verringerte er den Rückstand auf 7,5 Sekunden.
Zu Beginn der letzten Stunde lag die #5 weiterhin auf Platz 3 vor der #6. Beide Autos stoppten zum Wechsel der rechten Reifen.
Der Abstand zwischen der #5 und dem zweitplatzierten Auto mit der #38 betrug nach dem letzten Stopp acht Sekunden, und Andlauer kam zeitweise bis auf 0,7 Sekunden heran.
Obwohl er alles versuchte, gelang es ihm nicht, den Cadillac einzuholen, und er überquerte die Ziellinie mit nur 1,326 Sekunden Rückstand als Dritter. Das Auto mit der #6 wurde Vierter, 55 Sekunden hinter dem Schwesterauto.
Nach dem Rennen sagte Andlauer: “Es war ein hartes Rennen, wir haben zusammen mit Michael wirklich hart gepusht, um dieses Podium zu erreichen. Es war nicht einfach, den Cadillac herauszufordern, aber am Ende war es wirklich knapp.”
“Ich muss sagen, dass wir nicht wirklich die Pace hatten, um zu überholen, aber wir haben versucht, den Verkehr zu nutzen und näher heranzukommen, und am Ende fehlten uns nur zwei oder drei Sekunden auf den Caddy - die #12 war viel zu schnell.”
“Ich denke, wir haben das Wochenende optimiert, und insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Arbeit, die alle geleistet haben. Michael hat die ganze Woche über einen fantastischen Job gemacht, ebenso wie alle anderen Crewmitglieder. Am Ende ist es mein erstes Podium mit Porsche Penske Motorsport, also bin ich sehr glücklich!”
Kundensport
Das Auto mit der #99 von Proton Competition startete das Rennen am Sonntag als 13., nachdem es die Hyperpole-Session am Samstag knapp verpasst hatte.
Pino saß als Erster am Steuer und hielt seine Position zunächst, bevor er zwei Plätze gutmachte, nachdem zwei Autos vor ihm Probleme hatten.
Von da an fuhr das Auto konstant in der Nähe der Top 10. In der letzten Stunde kam es zu einer engen Situation mit dem Ferrari mit der #51 und das Auto war gezwungen, die Strecke zu verlassen.
Das Trio konnte jedoch ernsthafte Schäden vermeiden und sicherte sich mit Platz 10 den letzten Punkt.
LMGT3
Nach ihrer bisher besten Qualifikationsleistung in dieser Saison ging das Iron-Dames-Trio als Siebte ins Rennen.
Martin, die als Erste im Auto saß, verlor in der Anfangsphase zwei Positionen, machte aber schnell wieder einen Platz gut, als sie den Mercedes mit der #61 überholte.
Zu Beginn der zweiten Rennstunde machte Martin mit einer hervorragenden Pace bald weitere Plätze gut und lag auf Platz vier.
Die kurze Full-Course-Yellow zur Rennhalbzeit spielte den Iron Dames in die Karten. Sie nutzten den Neustart, um einen weiteren Platz gutzumachen und lagen auf Platz 3 in der LMGT3-Klasse.
Der Porsche 911 GT3 R mit der #85 machte sogar noch mehr Boden gut und lag auf Platz zwei, als Michelle Gatting das Steuer für ihren Stint übernahm, obwohl sie die Position durch den Boxenstopp an ein anderes Auto verlor.
Das Team ging als Dritte aus der Box und lag knapp hinter dem zweitplatzierten Lexus mit der #78. Es erhielt jedoch wegen eines Verstoßes gegen die FCY-Vorschriften eine Durchfahrtsstrafe, die es auf den sechsten Platz zurückwarf.
Doch mit großer Entschlossenheit schafften sie es zurück auf den zweiten Platz, woraufhin ein harter Kampf mit der TF Sport Corvette mit der #81 folgte.
Gatting verteidigte sich brillant, verlor die Position aber nach einem engen Kampf bergab in den Kurven 1 und 2, bevor der Aston Martin mit der #10 in der Schlussphase in Kurve 6 ebenfalls vorbeiziehen konnte.
Sie kamen als Vierte ins Ziel - das beste Ergebnis des Teams in dieser Saison, nachdem sie in der bisherigen Saison nicht über den achten Platz hinausgekommen waren.
Das Auto von Manthey 1st Phorm startete mit Hardwick am Steuer auf Platz 13.
In einer schwierigen ersten Runde verlor die #92 zwei Plätze und kam nach 54 Minuten zum ersten Boxenstopp.
Sie machten einen Platz gut, bevor ein Dreher in Kurve 11 das Auto auf den 15. Platz zurückwarf. Doch dank der guten Pace konnten sie sich schnell wieder auf den 12. Platz verbessern.
Für den Rest der sechs Stunden fuhr die Mannschaft ein sauberes Rennen und belegte am Ende den sechsten Platz.
Die Langstrecken-Weltmeisterschaft geht am 7. September mit dem sechsten von acht Saisonrennen weiter. Dann findet das Lone Star Le Mans auf dem Circuit of the Americas in Austin, Texas statt.