Racing |

Bastian Buus gewinnt das dramatische Porsche Supercup Finale in Monza.

Lesezeit

7 Minute

Mobil 1 Supercup
Saison 2022

Mit dem 8. Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup 2022 in Monza ging die Jubiläumssaison zu Ende. Es wurde ein furioses Finale, bei dem es neben dem Overall Champion-Titel noch um den Sieg in der ProAm Wertung ging. Dementsprechend groß war die Spannung.

Der F1 Gran Premio d'Italia schaffte den passenden Rahmen für das Serienfinale der Speerspitze unter den Porsche Markenpokalen. Spätsommerliches Schönwetter und tausende begeisterter Tifosi auf den Tribünen begleiteten das Feld der 32 Porsche 911 GT3 Cup zu ihrem letzten Saisonauftritt. Verstärkt wurden die acht permanenten Teams an diesem Rennwochenende durch das Gastteam Tsunami R.T. aus San Marino mit seinen italienischen Fahrern #42 Giammarco Levorato, #43 Andrea Fontana und #44 Johannes Zelger. Der Italiener #29 Leonardo Caglioni war erneut für Ombra Racing dabei und #13 Ugo Gazil (FRA) hatte seinen ersten Gastauftritt für CLRT.

Das frühe Training unter blauem Himmel bescherte den Fahrern einen hervorragenden Grip auf dem Asphalt. Dies führte zu einigen eindrucksvollen Sprüngen über die Curbs. Mit nur einer Unterbrechung durch eine rote Flagge war das Training schnell abgehandelt – alle drei Autos von BWT Lechner Racing landeten an der Spitze des Feldes, mit dem frischgebackenen Rookie-Champion #7 Bastian Buus (DNK) auf Platz eins. Offensichtlich beflügelten die zwei vorzeitigen Titel vom Vorwochenende in Zandvoort das Team.

Das letzte Qualifying der Jubiläumssaison.

In einer weitgehend flüssig verlaufenden Qualifying Session kam Tabellenführer #5 Dylan Pereira (LUX/BWT Lechner Racing) seinem ersten Titel im Porsche Mobil 1 Supercup einen weiteren Schritt näher. Der startet zum Saisonfinale des internationalen Markenpokals von Rang drei und damit vor seinen beiden Titelkonkurrenten. Der Supercup-Champion der zurückliegenden beiden Jahre, #25 Larry ten Voorde (NLD/Team GP Elite), war im Qualifying Fünftschnellster. Porsche-Junior #3 Laurin Heinrich (SSR Huber Racing) aus Deutschland qualifizierte sich für Startplatz sieben.

Ten Voorde, der Tabellenzweite, muss im Finalrennen mindestens Zweiter werden, um Pereira überhaupt noch abfangen zu können. Laurin Heinrich, der als Gesamtdritter ins Finale startete, aber nur noch geringe Titelchancen hat, wird sich dagegen wohl darauf konzentrieren, Ten Voorde noch im Duell um Rang zwei abzufangen.

Schnellster im Qualifying war #6 Harry King (GBR/BWT Lechner Racing), der als verlässlicher Punktesammler neben Pereira entscheidend zum Gewinn der Team-Wertung für BWT Lechner Racing beigetragen hat. Unglücklicherweise konnte er dieses Rennen nicht aus der Pole-Position starten, da er aufgrund einer Kollision beim zurückliegenden Porsche Supercup-Rennen in Zandvoort mit einer Strafe belastet wurde. In der Startaufstellung in Monza wurde er deshalb auf Rang vier zurückgestuft.

Die Pole-Position fiel dadurch zum 2. Mal in Folge #12 Marvin Klein (FRA/C.L.R.T.) zu, der das Qualifying als Zweitschnellster beendet hatte. Startplatz drei sicherte sich Rookie Bastian Buus. In der dritten Startreihe neben Larry ten Voorde stand mit dem Niederländer ein weiterer Rookie: #17 Loek Hartog, der für das italienische Team Ombra fährt.

Die Mathematik hinter der Titelentscheidung.

Vor dem letzten Rennen des Jahres hatte Tabellenführer Dylan Pereira 18 Punkte Vorsprung vor Larry ten Voorde. Porsche-Junior Laurin Heinrich folgte mit weiteren zwei Zählern Abstand auf Rang drei. Ten Voorde musste das Finale also gewinnen (25 Punkte) oder Zweiter (20 Punkte) werden, um Pereira überhaupt noch abfangen zu können. Heinrich hatte nur durch einen Sieg noch eine Titelchance.

Bei einem Sieg für Ten Voorde wäre Pereira Champion, wenn er nicht schlechter als auf Rang neun (7 Punkte) ins Ziel käme. Bei einem zweiten Platz für Ten Voorde, benötigte Pereira mindestens Rang 14 (2 Punkte). Wären Pereira und ten Voorde punktgleich gewesen, ginge der Titel an Pereira, weil dieser einen Saisonsieg mehr auf dem Konto hatte (3:2). Bei einem zweiten Saisonsieg von Heinrich hätte Pereira den Titel gewonnen, wenn er selbst nicht schlechter als auf Rang 11 (5 Punkte) ins Ziel käme.

Rang zwei von Heinrich und eine Nullrunde seitens Pereira – und kein Sieg von ten Voorde – würden Punktegleichstand bedeuten. In diesem Fall wäre Pereira wiederum aufgrund der höheren Anzahl von Saisonsiegen (3:1) dennoch der Supercup-Champion 2022 geworden. Hätte Dylan Pereira am Sonntag keine Punkte geholt, wäre Larry ten Voorde durch einen Sieg auf jeden Fall um einen dritten Titel in Folge reicher. Rang zwei hätte dem Niederländer ebenfalls ausgereicht, falls Heinrich nicht gewonnen hätte. Kurz: Eine spannende Ausgangssituation für das Finalrennen der Serie.

Ein würdiges Grande Finale des Porsche Mobil 1 Supercup 2022.

Am Rennsonntag im Königlichen Park zu Monza trug das Glück rosafarbene Gewänder und das Rennen wartete mit allerlei Nervenkitzel auf. Denn Dylan Pereira hätte eigentlich nur ins Ziel fahren müssen, um den Gesamtsieg im Porsche Mobil 1 Supercup zu sichern. Stattdessen wurde der aus der dritten Position gestartete Luxemburger ein ums andere Mal in teilweise haarsträubende Positionskämpfe verwickelt.

Besonders im mehrere Runden andauernden Duell mit Larry ten Voorde, der ihm den Titel noch hätte streitig machen können, leistete sich Pereira sogar einige Fahrfehler. Dafür erhielt er von der Rennleitung eine Zeitstrafe von drei Sekunden. So fuhr Pereira zwar als Dritter über die Ziellinie, wurde jedoch nur als Fünfter gewertet – zu seinem heißersehnten und zugleich hochverdienten ersten Porsche Supercup-Titel reichte es trotzdem. Im Jahr 2015 hatte Dylan Pereira im US-amerikanischen Austin sein erstes Supercup-Rennen bestritten. Bis heute feierte er insgesamt acht Laufsiege, den ersten 2019 in Hockenheim.

Beinahe ein makelloses Wochenende für BWT Lechner Racing.

Laurin Heinrich, der vor dem Start rechnerisch ebenfalls noch Titelchancen gehabt hatte, kam als Zehnter ins Ziel. Er wurde kurz nach dem Start von der Strecke gedrängt und war dadurch weit zurückgefallen. Mehr als Rang zehn war für ihn am Ende nicht mehr drin. Kleiner Trost: Heinrich behält den dritten Rang in der Gesamtwertung. Den hätte ihm nämlich beinahe noch Bastian Buus entrissen. Der frisch gekürte Rookie-Champion überholte auf den ersten Metern den aus der Pole-Position gestarteten Franzosen Marvin Klein.

Buus verteidigte anschließend die Spitze auch nach einer Safety-Car-Phase mit allen Mitteln gegen Klein. In der zweiten Rennhälfte hatte er dann seinen BWT Lechner Racing-Teamkollegen Harry King im Nacken. Aber auch dem Briten ließ Buus keine Chance und feierte schließlich seinen zweiten Saisonsieg. Der 19-jährige Däne gewann damit bei allen acht Rennen der Supercup-Saison 2022 die Rookie-Wertung und verbesserte dadurch gleich seinen eigenen Rookie-Rekord vom Vorwochenende. In der Gesamtwertung sicherte er sich Rang vier mit nur einem Punkt Rückstand auf Porsche-Junior Heinrich.

King nahm die Niederlage gegen seinen jungen Teamkollegen sportlich, denn Bastian hat sich clever verteidigt. Eine Attacke wäre nur mit großem Risiko möglich gewesen – und genau das hatte der gemeinsame Teamchef Robert Lechner vor dem Start natürlich ausdrücklich verboten. Harry King fuhr zwar als Zweiter über die Ziellinie. Die böse Überraschung kam für ihn aber einige Zeit nach der Zieldurchfahrt. Er erhielt von Sportkommissaren aufgrund eines Remplers gegen Heinrich eine Zeitstrafe von fünf Sekunden. Durch diese und die Strafe von Dylan Pereira wurde Larry ten Voorde schließlich als Zweiter gewertet. King behielt Rang fünf in der Jahresendwertung.

Den Sieg in der ProAm-Wertung holte sich beim Supercup-Finale erneut #23 Aaron Mason (GBR/Pierre Martinet by Alméras). Sein Teamkollege Roar Lindland wurde als Vierter in der ProAm-Kategorie gewertet. Damit sicherte sich der Norweger zum vierten Mal den ProAm-Titel des Porsche Mobil 1 Supercup.

Die unterhaltsame Jubiläumssaison macht Lust auf 2023.

Für die Rennteams und alle Beteiligten ging in Monza erneut eine abwechslungsreiche Saison im Porsche Mobil 1 Supercup zu Ende. In den nationalen Porsche Markenpokalen sind allerdings noch ein paar Rennen offen, in denen sich auch zeigen wird, welche Serienchampions 2023 beim Porsche Mobil 1 Supercup das hochkarätige Fahrerfeld besetzen. Wir erwarten mit Spannung den finalen Rennkalender der Formel 1, der wie immer die Rahmenbedingungen für den Porsche Supercup Kalender 2023 setzt. Und wir sind voller Vorfreude auf die kommende 31. Saison der internationalen Speerspitze der Porsche Markenpokale – denn auch sie verspricht wieder exzellentes Racing auf den spektakulärsten Rennstrecken der Welt.

Gesamtplatzierung 8. Runde Porsche Mobil 1 Supercup 2022, Monza

  • Home
  • Journal

Motorsport Series

© 2025 Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

* Soweit die Verbrauchs- und Emissionswerte als Spannen angegeben werden, beziehen sie sich nicht auf ein einzelnes, individuelles Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots. Sie dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Zusatzausstattungen und Zubehör (Anbauteile, Reifenformat usw.) können relevante Fahrzeugparameter wie z.B. Gewicht, Rollwiderstand und Aerodynamik verändern und neben Witterungs- und Verkehrsbedingungen sowie dem individuellen Fahrverhalten den Kraftstoff-/Stromverbrauch, die CO2-Emissionen, die Reichweite und die Fahrleistungswerte eines Fahrzeugs beeinflussen.

** Wichtige Hinweise zu den vollelektrischen Porsche Modellen finden Sie hier.