Porsche hat beim Finale der Formel E in London sowohl den Team- als auch den Herstellertitel gewonnen und sich damit nach einer weiteren herausragenden Saison das Double gesichert.
Das TAG Heuer Porsche Formel E Team setzt die Erfolgsserie fort und gewinnt Team-Meisterschaft, nachdem sie im Jahr zuvor mit Pascal Wehrlein den Titel in der Fahrerwertung feiern konnten.
Das Team führte die Teamwertung mit 256 Punkten an – 26 mehr als das zweitplatzierte Jaguar TCS Racing-Team.
In der Herstellerwertung erzielte Porsche 383 Punkte und verwies dort ebenfalls Jaguar mit einem Vorsprung von 33 Punkten auf den zweiten Platz.
Der Meister der letzten Saison, Pascal Wehrlein, beendete die aktuelle Saison auf dem dritten Gesamtrang nach einer engagierten Titelverteidigung. Am Samstag holte er sein sechstes Podium in Saison 11.
Ein Schaden im Sonntagsrennen ließ ihn nach einem starken Start im letzten E-Prix des Jahres auf den achten Platz zurückfallen.
Teamkollege António Félix da Costa belegte den fünften Platz in der Fahrerwertung und sammelte im Verlauf der Saison vier Podiumsplätze. Am Sonntag startete er nach einem technischen Problem im Qualifying vom Ende des Feldes und fuhr auf einen beeindruckenden sechsten Platz vor.
Der Rennverlauf
Samstag
Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team startete stark ins Wochenende: Wehrlein holte im ersten von zwei Rennen sein sechstes Podium der Saison.
Nach einem dritten Platz im Qualifying fuhr er das gesamte Rennen über in der Spitzengruppe. Er versuchte durch einen frühen Einsatz des Attack Modes und einen späten Boxenstopp in Runde 25 versuchte die Spitze zu überholen.
Diese Strategie zahlte sich aus: Wehrlein reihte sich auf Platz drei ein. Nach einer Safety-Car-Phase ging das Rennen in Runde 35 wieder auf Grün, Wehrlein verteidigte seine Position souverän.
Es war das zehnte Podium der Saison für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team und das 14. für den Porsche 99X Electric.
Wehrlein fuhr zudem in Runde 20 die schnellste Rennrunde und sicherte sich damit einen weiteren wertvollen Meisterschaftspunkt – entscheidend im Kampf um die Team- und Herstellerwertung.
Teamkollege da Costa beendete das Rennen punktelos auf Platz 14, nachdem er einen zusätzlichen Boxenstopp zum Wechsel seines Frontflügels einlegen musste.
Der Portugiese hatte sich nach Startplatz 17 bis in die Top 10 vorgekämpft, wurde jedoch in eine Kollision verwickelt, als das vor ihm fahrende Fahrzeug plötzlich langsamer wurde.
Sonntag
Wehrlein startete das Sonntagsrennen von Platz vier – sein 38. Einzug in die Qualifying-Duelle, ein neuer Rekord. In Saison 11 gewann er acht seiner neun Viertelfinal-Duelle.
Da Costa musste nach einem technischen Stopp in Gruppe A vom Ende des Feldes ins Rennen gehen. Beide Porsche-Piloten zeigten einen starken Auftakt im Rennen. Wehrlein hielt sich in den Top 5, während da Costa schnell Positionen gutmachte.
Wehrlein nutzte beide Attack Modes früh, doch der zweite wurde durch ein Safetycar in Runde 15 – ausgelöst durch eine Kollision zwischen Nico Müller und dem frisch gekrönten Champion Oliver Rowland – zunichtegemacht.
Da Costa lag bei Wiederfreigabe des Rennens zwei Runden später auf Platz 13 und hatte beide Attack Modes noch zur Verfügung.
Wehrlein fuhr in den letzten Runden auf Position vier, doch ein Schaden am Auto warf ihn auf Rang 10 zurück. Er konnte sich noch auf Platz acht verbessern und beendete das Rennen zwei Plätze hinter da Costa, der 16 Positionen gutmachte und Sechster wurde.
Kundenteams
Auch die Porsche-Kundenteams zeigten zum Saisonabschluss starke Leistungen – Dan Ticktum holte am Sonntag seine erste Formel-E-Pole-Position.
Der Cupra-Kiro-Pilot zeigte im Qualifying eine brillante Leistung, doch eine Rückversetzung um fünf Startplätze nach einer Kollision mit Jaguars Mitch Evans im Samstagsrennen bedeutete Startplatz sechs.
Das Team hatte zuvor nur zwei Formel-E-Poles erzielt: Nelson Piquet Jr. in Hongkong 2016 und Oliver Turvey in Mexiko-Stadt 2017.
Ticktum verlor nach dem Start einige Positionen, konnte sich aber wieder nach vorne kämpfen und überquerte die Ziellinie als Sechster. Eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen einer weiteren Kollision warf ihn jedoch auf Rang 14 zurück.
Cupra-Kiro-Teamkollege David Beckmann beendete das Sonntagsrennen auf dem zehnten Platz und sicherte sich damit einen Punkt. Am Samstag verpasste er mit Rang 12 knapp die Punkte.
Jake Dennis war am Sonntag der bestplatzierte Porsche-Fahrer für Andretti. Er wurde Fünfter, nachdem er von Startplatz 15 ins Rennen gegangen war.
Am Samstag startete der Brite von Platz 11, überquerte die Ziellinie als Fünfter und wurde nach einer Strafe für eine Kollision auf Platz acht zurückversetzt.
Teamkollege Müller wurde am Samstag 15., bevor eine Kollision mit Rowland am Sonntag sein Rennen vorzeitig beendete.