Nach einem ereignisreichen Rennen hat der Franzose Marvin Klein den vierten Wertungslauf zum Porsche Mobil 1 Supercup in Spielberg gewonnen. Mit dem zweiten Rang übernahm sein BWT Lechner Racing-Teamkollege Robert de Haan aus den Niederlanden zur Saisonhalbzeit die Spitze in der Fahrer-Zwischenwertung. Dritter wurde Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (Schumacher CLRT). Pech hatte der bisherige Tabellenführer Theo Oeverhaus (Proton Huber Competition), der nach einer unverschuldeten Kollision nicht ins Ziel kam.
Wegen Reparaturarbeiten auf dem 4,3 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs musste das Supercup-Rennen um rund 40 Minuten verschoben und auf eine Distanz von 17 Minuten plus eine Runde verkürzt werden – was die 30 Fahrer in ihren Porsche 911 GT3 Cup dazu motivierte, in dem Sprint für reichlich Action zu sorgen.
Vom Beginn an übernahmen die Piloten von BWT Lechner Racing das Kommando. Klein überrumpelte nach dem Start den Polesitter de Haan und setzte sich an die Spitze des Feldes. In der Folge eilten die Beiden dem Feld sukzessiv davon, wobei sie von teilweise hitzig geführten Positionskämpfen im Verfolgerfeld profitierten. Teamkollege de Haan ärgerte sich über seinen verpatzten Start: „Mein Fehler! In Turn 3 musste ich Marvin ziehen lassen. Er war sehr schnell unterwegs und hat den Sieg verdient. Ich bin dennoch zufrieden. Als Tabellenführer in die zweite Saisonhälfte zu gehen, ist eine sehr gute Ausgangsposition."
Erfolg und Enttäuschung lagen wieder eng beisammen
Als Drittplatzierter zeigte sich Ghiretti mit seinem Rennen nur eingeschränkt zufrieden: „Ich freue mich für das Team, das einmal mehr einen Superjob abgeliefert hat. Mein 911 GT3 Cup fuhr sich exzellent, aber ich habe nicht das Beste daraus gemacht. Ich war ja kurzzeitig schon Zweiter, habe mich dann aber leicht vertan und fiel zwei Positionen zurück. Der dritte Rang und Platz 2 in der Meisterschaft sind erfreulich, aber es gibt ein paar Dinge bei mir selber, die ich nun verbessern möchte – wir hatten das Potenzial für mehr." Für den bisherigen Tabellenführer Theo Oeverhaus verlief das Rennwochenende in Spielberg enttäuschend. Vom zwölften Platz gestartet, wurde der Porsche-Junior schon in der ersten Runde ins Kiesbett abgedrängt und fand sich auf Rang 17 wieder. Nur zwei Umläufe später musste der Auftaktsieger von Imola seinen Porsche 911 GT3 Cup in der dritten Kurve abstellen, nachdem ihn ein Konkurrent getroffen hatte. „Das war kein guter Tag," klagte Oeverhaus, der in der Gesamtwertung auf den dritten Rang abrutschte und nun 9,5 Punkte Rückstand auf de Haan aufweist. „Zunächst habe ich den Start vermasselt und wurde am Ende der ersten Runde ins Kiesbett gedrückt. Kurz darauf hat mich dann ein anderer Fahrer von der Bahn gekegelt. Dazu möchte ich gar nicht viel sagen – es war allerdings nicht das erste Mal, dass er so etwas getan hat."
Erneut Top-Rookie: Flynt Schuring
Die Plätze 4 und 5 belegten Ariel Levi aus Israel (Team GP Elite) und der Franzose Mathys Jaubert (Martinet by Alméras). Der Franzose holte seine ersten Punkte in der Saison. Als Sechster kam der Niederländer Flynt Schuring (Schumacher CLRT) einmalmehr als bestplatzierter Rookie ins Ziel. Sehr enttäuscht zeigte sich nach dem Rennen Gus Burton. Der Brite lag nach einer starken Vorstellung auf Platz 6, als er in der letzten Runde umgedreht wurde und auf Schlussrang 18 zurückfiel..
Die Hunderttausenden von Zuschauern auf den Rängen konnten in Spielberg eine Menge Positionswechsel feiern. Trotz der engen Kämpfe – Berührungen und Ausritte in den Kies inklusive – überquerten dieses Mal bis auf einen Fahrer alle die Ziellinie. Ein Beweis für das hohe fahrerische Können der Beteiligten.
Kommender Lauf: Spa-Spannung garantiert
Nächster Halt ist die Ardennen-Achterbahn. Der fünfte Lauf, der wieder im Rahmen des Formel-1-Grand-Prix von Belgien stattfindet, verspricht ein weiteres Highlight zu werden – nicht nur dank legendärer Kurven wie Eau Rouge, La Source und Blanchimont. Wie immer mischt das unvorhersehbare Wetter in Spa mit, während die zahlreichen Überholmöglichkeiten auf der Strecke für jede Menge Action sorgen.