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Einen Monat vor den 24 Stunden von Le Mans erinnern wir uns, was im vergangenen Jahr alles passiert ist, und blicken voraus.
Nur noch einen Monat, dann starten die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans. Das legendäre Rennen findet in diesem Jahr vom 15. bis 16. Juni statt - ein guter Zeitpunkt also, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und einen Blick auf den diesjährigen Klassiker auf dem Circuit de la Sarthe zu werfen. Im vergangenen Jahr war Porsche Penske Motorsport zum ersten Mal mit dem Porsche 963 Hypercar dabei und erlebte einzigartige Herausforderungen. Dieses Jahr sind die Vorzeichen anders: Das Team kehrt nach einer Reihe von Podiumsplatzierungen und Siegen mit Rückenwind nach Frankreich zurück. Kann Porsche im Jahr 2024 seinen 20. Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans einfahren? Werfen wir einen Blick zurück auf ein ernüchterndes Rennen im vergangenen Jahr...
Es war ein schwieriger Einstand für das Porsche Werksteam, denn alle drei eingesetzten Fahrzeuge hatten bei der Rückkehr in die höchste Leistungsklasse der 24 Stunden von Le Mans mit einer Vielzahl von Herausforderungen zu kämpfen.
Das Team mit der Startnummer 5, bestehend aus Dane Cameron, Michael Christensen und Frédéric Makowiecki, belegte den neunten Gesamtrang und war damit die bestplatzierte Porsche Mannschaft. Das Fahrzeug des Trios verbrachte in der Nacht mehr als 20 Minuten an der Box, um das Kühlsystem reparieren zu lassen. Eine Podiumsplatzierung war damit unmöglich. In der letzten Runde musste Christensen seinen Wagen wegen eines defekten Antriebs ins Ziel schleppen.
Das Auto mit der Startnummer 6, das sich Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor teilten, kämpfte in den frühen Morgenstunden des Sonntags noch um das Podium, kam aber mehrmals von der Strecke ab und berührte zweimal die Leitplanken. Die Reparaturen in der Box dauerten mehr als 40 Minuten. Als die Hybridbatterie gewechselt werden musste, verlor die Crew eine weitere halbe Stunde. Das #6 Fahrzeug überquerte die Ziellinie letztlich auf Rang elf mit 22 Runden Rückstand auf die Sieger.
Der dritte Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport ging mit der Startnummer 75 an den Start - anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des deutschen Herstellers. Mathieu Jaminet, Felipe Nasr und Nick Tandy führten das Feld viele Runden lang an. Doch in der Nacht holte Jaminet das Pech ein, als er ohne Antrieb auf der Strecke stehen blieb. Mangelnder Benzindruck machte eine Weiterfahrt unmöglich - das frühe Aus für das #75 Auto.
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Ausblick
Mit mehr Erfahrung und dem ersten Sieg in Katar im Gepäck ist das Team von Porsche Penske Motorsport bereit für das diesjährige Großereignis. Erfolge konnte Porsche im Jahr 2024 bereits auf beiden Seiten des Atlantik verzeichnen. In der IMSA WeatherTech Sportscar Championship gewann das Auto mit der Startnummer 7 die 24 Stunden von Daytona, bevor es in Sebring, Long Beach und Laguna Seca weitere Podiumsergebnisse erreichte. Es führt in der GTP-Wertung mit einem 50-Punkte-Vorsprung vor dem #31 Cadillac. Das #6 Auto stand ebenfalls schon ganz oben auf dem Podium - bei seinem ersten Saisonsieg in Laguna Seca. In der Gesamtwertung liegt es auf dem fünften Platz. In der WEC hat das Team zwei Doppelpodien erzielt. Nach einem Sieg in Katar und zwei zweiten Plätzen in Imola und Spa führt die #6 Crew die Gesamtwertung mit 22 Punkten Vorsprung an. Das #5 Auto beendete die Rennen sowohl in Katar als auch in Imola auf dem dritten Platz und belegt in der Fahrerwertung den vierten Platz. Matt Campbell, Michael Christensen und Frederic Makowiecki werden das #5 Auto fahren, während Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor am Steuer der Startnummer 6 sitzen werden. Mathieu Jaminet, Felipe Nasr und Nick Tandy komplettieren das Aufgebot mit dem #4 Fahrzeug. Ersatzfahrer wird Dane Cameron sein.
António Félix da Costa, Yifei Ye und Will Stevens traten im vergangenen Jahr im einzigen Fahrzeug des Hertz Team JOTA mit der Startnummer 38 an. Sie zeigten eine starke Anfangsphase. Eine beeindruckende Leistung von da Costa brachte das Team in die Top 10, bevor Ye gegen 21 Uhr am Samstagabend die Führung übernahm. Kurz darauf kam es jedoch zum ersten Rückschlag - ein Unfall in den schnellen Porsche Kurven. Die Reparaturen dauerten mehr als 40 Minuten. Zudem kostete der Austausch eines defekten FIA-Sensors zur Messung des Drehmoments an der Hinterachse wertvolle Zeit. Ein weiterer Unfall am Sonntagmorgen bescherte dem Team noch mehr Arbeit und vergrößerte den Rückstand, sodass das Auto am Ende auf Platz 13 in der Hypercar-Klasse landete.
Ausblick
Das Hertz Team JOTA wird in diesem Jahr mit zwei Fahrzeugen an den Start gehen - in der üblichen WEC-Besetzung der gesamten Saison. Die britischen Fahrer Will Stevens und Callum Illott werden sich das Cockpit des #12 Autos mit dem Franzosen Norman Nato teilen. Das Schwesterauto mit der Startnummer 38 wird von Jenson Button, Formel-1-Weltmeister von 2009, sowie Oliver Rasmussen und Phil Hanson gesteuert. Der Wagen mit der Startnummer 12 holte beim ersten Rennen in Katar als Zweiter seinen ersten Podiumsplatz der Saison, bevor er die 6 Stunden von Spa gewann. Es war der erste Sieg eines Porsche Kundenteams mit dem 963. Das Schwesterauto erreichte beim 6-Stunden-Rennen von Imola mit Platz elf seine beste Platzierung.
Proton Competition hat bisher noch nie einen Porsche 963 in der Hypercar-Klasse eingesetzt. Im Jahr 2023 fuhren drei Porsche 911 RSR in der GTE-Am-Klasse, schieden jedoch alle vorzeitig durch Unfälle aus.AusblickProton Competition bestreitet 2024 die gesamte WEC-Saison und wird in Le Mans sein Debüt in der Hypercar-Klasse geben. Der Porsche 963 mit der Startnummer 99 wird vom Schweizer Neel Jani und dem Briten Harry Tincknell sowie dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer gefahren. Das Team hat außerdem ein zweites Auto auf der Reserveliste.
Manthey Racing kehrt in dieser Saison auf den Circuit de la Sarthe zurück, nachdem das Team 2023 nicht dabei war. Fremdes Terrain ist Le Mans aber keineswegs: Manthey setzte von 2013 - damals sogar siegreich - bis 2022 zwei Porsche 911 RSR in der LMGTE-Pro-Klasse ein. Seit 1999 hat die Mannschaft vier Siege und fünf WEC-Titel erzielt.AusblickManthey arbeitet auch 2024 wieder mit Porsche zusammen und wird der einzige Vertreter des Herstellers in der neu eingeführten LMGT3-Klasse sein, nachdem die Teilnehmerzahl zunächst noch begrenzt war. Werksfahrer Richard Lietz wird zusammen mit Morris Schuring und Yasser Shahin im Auto mit der Startnummer 91 im Manthey-EMA-Look an den Start gehen. Klaus Bachler, Alex Malykhin und Joel Sturm hingegen steuern das Auto mit der Startnummer 92 für Manthey PureRxcing.