Bei einem beeindruckenden Saisonstart für die amtierenden Meister der IMSA WeatherTech SportsCar Championship hat Porsche Penske Motorsport mit dem Auto #7 zum zweiten Mal in Folge die 24 Stunden von Daytona gewonnen, während die #6 als Dritter ebenfalls auf dem Podium stand.
Felipe Nasr gewann das Rennen bereits im Vorjahr mit der #7, seinen zweiten Erfolg hier feierte er gemeinsam mit Laurens Vanthoor, der das Rennen zum ersten Mal gewann.
Der Sieg bedeutete den 20. Gesamtsieg für Porsche bei der legendären Veranstaltung in Florida.
Ein großer Glückwunsch geht an Nick Tandy, der in diesem Jahr vom Schwesterauto in die #7 gewechselt ist und nur noch diesen Sieg benötigte, um den Grand Slam bei den großen 24-Stunden-Sportwagenrennen zu feiern. Eine unglaubliche Leistung für den britischen Fahrer, er gewann somit die 24-Stunden-Rennen in Daytona, Le Mans, auf dem Nürburgring und in Spa.
Die Fahrer der #6 und der #7 brauchten zu Beginn etwas Zeit, um die Abstimmung der Porsche 963 einzustellen, aber beide Fahrzeuge verbrachten fast den gesamten Nachtteil des Rennens an der Spitze, bevor sie später vom BMW mit der #24 und dem Acura mit der #60 unter Druck gesetzt wurden.
Matt Campbell, Kévin Estre und Mathieu Jaminet in der #6 wurden nach hartem Kampf Dritte und können unheimlich stolz auf ihre Leistung sein.
Die Dominanz des Teams war so groß, dass es mit 517 der 781 Rennrunden insgesamt 66.2% der Runden führte.
In den anderen Klassen wurde dem AO Racing Porsche 911 GT3 R (992) in der GTD-Pro-Klasse durch eine späte Kollision die Chance auf ein Podium geraubt, aber in der GTD-Klasse wurde die #120 von Wright Motorsports Zweiter, nachdem sie das gesamte Rennen unter den ersten Drei in der Klasse gelegen hatte.
Rennverlauf
Eine Umstellung der Fahrerpaarungen bei Porsche Penske Motorsport bedeutete, dass das siegreiche Auto von 2024 weiterhin von Felipe Nasr gefahren wird, der nun aber von Nick Tandy und Laurens Vanthoor unterstützt wird.
Matt Campbell fährt gemeinsam mit Mathieu Jaminet die #6, Kévin Estre ergänzt das Duo bei den Langstreckenrennen. Nasr wurde mit der #7 im Qualifying Dritter, während Campbell keine saubere Runde schaffte und mit der #6 als 10. startete.
Ein sehr starker Gegenwind beeinflusste in der Anfangszeit das Handling der Fahrzeuge massiv und beide Porsche 963 hatten wenig Grip und Untersteuern. Sie fielen in der Anfangsphase leicht zurück. Die extrem niedrigen Temperaturen wirken sich auch auf das Aufwärmverhalten der Reifen aus.
Aber es gab keinen Grund zur Sorge, da die Fahrer geduldig blieben und sich aus Ärger heraushielten - was so früh im Rennen unheimlich wichtig ist - und arbeiteten bei den Boxenstopps an ihren Autos, um den Reifendruck korrekt einzustellen und die Abstimmung zu optimieren, damit die Autos ins richtige Fenster gebracht wurden.
Auch ist es in der Anfangsphase des Rennens üblich, dass die Teams längere Zeit ohne Reifenwechsel auskommen, damit sie die Reifensätze für den weiteren Rennverlauf sparen. Die Teams haben nicht genügend Reifen, um bei jedem Boxenstopp frische Sätze zu montieren, sodass es immer wieder zu Geschwindigkeitsunterschieden zwischen den Autos kommt, da einige sparen und andere neue Reifen aufziehen.
Als der Sonnenuntergang näher rückte und es dunkel wurde, erwachten die Autos erst richtig zum Leben. In der dritten Stunde führte das Auto mit der #7 zum ersten Mal, anschließend war der 963 ein permanenter Anwärter auf die Führung.
Während die #7 früh an der Spitze war, sorgte ein hervorragender Stint von Estre in der sechsten Stunde dafür, dass das Auto in den Kampf eingreifen konnte. Kurz danach erhielt es eine Strafe, da das Auto bei Arbeiten in der siebten Stunde außerhalb der Pitbox gewesen war, was es wieder zurückwarf.
Nachdem er das Auto übernahm, leistete Matt Campbell einen hervorragenden Job dabei, die #6 trotz der Strafe in der Führungsrunde zu halten - das hätte ein entscheidender Rückschlag sein können - und arbeitete sich bis zur neunten Stunde des Rennens wieder langsam nach vorne.
Nach dem Sonnenuntergang und dem traditionellen Daytona-Feuerwerk war die Aufregung noch nicht vorbei, da die #6 und die #7 große Teile des Rennens anführten, oft mit einer Doppelführung.
Die #6 blieb in der Nacht der Favorit, als Porsche für mehrere Stunden lang eine Doppelführung hielt - unterbrochen nur durch Boxenstopps - und gleichzeitig auch die GTD-Pro- und die GTD-Klasse anführte. Somit lagen bei einem Großteil des Rennens unter Flutlicht nur Porsche Fahrzeuge an der Spitze der Klassements.
Bei Sonnenaufgang übernahm die #7, nun mit Tandy am Steuer, bei einem Boxenstopp kurzzeitig die Führung. Sie schnupperte Führungsluft und arbeitete hart daran, die Führung wieder zu übernehmen, als die Lampen ausgeschaltet wurden und das Tageslicht zurückkehrte. Nur zwei andere Autos lagen mit den Porsche in der Führungsrunde, was sowohl das Tempo des 963 als auch den Kräfteverschleiß der Teams und die Schwierigkeit zeigte, bei diesem Rennen vorne zu bleiben.
Es gab einige Zweikämpfe, zuerst zwischen den beiden Autos, als sie in den Stunden 17 und 18 miteinander kämpften, wobei die #7 wieder die Führung übernahm, da sie bei Tageslicht grundsätzlich das stärkere Auto zu sein schien, nachdem die #6 die Nacht dominiert hatte.
Ein blockierendes Rad in der 19. Stunde beeinträchtigte Campbell in der #6 und erlaubte es dem BMW mit der #24, vorbeizugehen. Damit entbrannte ein harter Kampf zwischen den beiden, während die #7 ihren Vorsprung immer weiter ausbaute.
Weniger als vier Stunden vor dem Ende übernahm Jaminet die #6 und griff sofort die #24 an. Er überholte mit einer späten aber fairen Attacke in Kurve 2, womit er sich die Position sicherte und einen großen Vorsprung herausfuhr.
Erneut sahen die #6 und die #7 an der Spitze stark aus, aber eine Gelbphase zwei Stunden vor dem Ende sorgte dafür, dass die #6 an die Box musste, kurz nachdem die #7 gestoppt hatte, die so die Führung übernahm. Auch die #24 rutschte an der #6 vorbei und splittete das Duo von Porsche Penske Motorsport in den letzten beiden Stunden.
Aufgrund von überrundeten Autos musste Estre in der #6 zunächst überholen, bevor er die #24 attackieren konnte.
Kurz nach dem Neustart griff die #24 in Kurve 1 Nasr in der #7 an und ging vorbei, kam dabei aber weit hinaus, sodass Nasr sich den Platz dramatisch zurückholte und sich in typischer Porsche Manier weigerte, die Führung abzugeben.
Das erlaubte der #6 aufzuschließen. Nachdem Estre in der Le Mans Schikane während eines Überholmanövers kurz die Strecke verlassen hatte, gab er die Position zurück, überholte die #24 dann aber erneut, womit er nun Zweiter war.
Estre begann, Nasr wieder einzuholen, der die Führung ausgebaut hatte, und schloss bis unter eine Sekunde auf, als 1:10 Stunden vor Ende die #7 zum Boxenstopp fuhr. Kurz darauf stoppte auch die #6, wo Campbell für den letzten Stint das Steuer übernahm.
Campbell übernahm die Führung, während die #7 hinter den BMW mit der #24 auf den dritten Platz zurückfiel, was zu einem weiteren Showdown mit diesem Auto führte.
Nasr musste wegen eines Zwischenfalls zwischen einem LMP2 und einem GTD-Pro-Auto ausweichen, wodurch er in Kurve 1 weit nach außen kam und sechs Sekunden liegen ließ.
Als die letzte Stunde auf der Uhr anbrach, wurde das Feld durch eine Gelbphase neutralisiert und die Fahrzeugen rückten wieder zusammen. Die ersten Vier blieben in derselben Reihenfolge und lieferten sich ohne weiteren Boxenstopp einen Kampf bis zur Ziellinie.
Beim Neustart 38 Minuten vor dem Ende berührte die #24 das führende Auto mit der #6 und erlitt einen Schaden, der sie aus dem Kampf um den Sieg warf. Die #6 und die #7 hatten eine Doppelführung inne, wobei der Acura #60 das einzig andere verbliebene Fahrzeug in der Führungsrunde war.
Zunächst lag die #6 deutlich in Führung, aber Nasr schloss 22 Minuten vor dem Ende auf und schob sich mit einem gewagten Manöver gegen Campbell in der Le Mans Schikane in Führung, der verzweifelt versuchte, die Position sofort zurückzuerobern, jedoch ohne Erfolg.
Nasr konnte die Führung mit Campbell als seinem Flügelmann festigen und die #60 in Schach halten, bis sie in den letzten vier Minuten doch noch überholen konnte.
Aber aufgrund von exzellenter Teamarbeit lag Nasr zu weit vor der #60, um noch eingeholt zu werden, nachdem die #6 sie im Zweikampf aufgehalten hatte, was den Sieg für Porsche Penske Motorsport sicherte.
Da dies das erste Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship war, führt die #7 die Meisterschaft vor einem weiteren prestigeträchtigen Langstreckenrennen an: Den 12 Stunden von Sebring am 15. März.
Kundensport
GTP
Der JDC-Miller MotorSports Porsche 963 mit der #85, gefahren vom amtierenden Formel-E-Weltmeister Pascal Wehrlein, Gianmaria Bruni, Tijmen van der Helm und Bryce Aron, belegte den sechsten Platz in der Gesamtwertung.
Vom fünften Startplatz aus ins Rennen gegangen, fuhr er in der Anfangsphase des Rennens auf dem achten Platz, lag in der zehnten Stunde mit Wehrlein am Steuer aber an dritter Position.
Ein unglückliches Timing der Boxenstopps, als in der 19. Stunde eine Gelbphase endete, sorgte dafür, dass die #85 Zeit verlor und eine Runde Rückstand hatte.
In der Schlussphase kam noch mehr Pech dazu: Eine schwarze Flagge für einen Reifendruckverstoß zwang das Auto zu einem sofortigen Boxenstopp, als es auf Platz 5 lag.
Das Team konnte sich jedoch zurückkämpfen und das Rennen auf Platz 6 beenden.
Für den Proton Competition Porsche 963 mit der #5 endete das Rennen leider schon in den frühen Morgenstunden, als das Auto wegen eines Aufhängungsschadens ausschied.
Das Kundenfahrzeug, das von Porsche Werksfahrer Julien Andlauer, Neel Jani, Nico Pino und Tristan Vautier gefahren wurde, musste nach einer Beschädigung im Training das Qualifying auslassen. Das zwang sie dazu, vom Ende des GTP-Feldes aus zu starten.
Trotz der Startposition kämpfte sich die Mannschaft der #5 schnell zurück und lag am Ende der zweiten Stunde auf Platz 4.
Ein kleiner Kontakt mit dem BMW #25 bei Einbruch der Dunkelheit führte zu einer Durchfahrtsstrafe, was das Auto ans Ende der Klasse zurückwarf.
Die harte Arbeit der Fahrer, darunter ein hervorragender Stint von Andlauer, brachte das Auto kurz nach Mitternacht in Führung, kurz bevor es ausfiel. Die Ursache wird derzeit noch untersucht.
GTD Pro
Der amtierende GTD-Pro-Champion, die auch als Rexy bekannte #77 von AO Racing, wurde Achter in der Klasse, nachdem ein später Kontakt sie alle Chancen auf den Sieg kostete.
Klaus Bachler, Laurin Heinrich und Alessio Picariello starteten am Samstag als Siebte, aber schoben sich in den ersten Stunden schnell an die Spitze des Feldes.
Das Trio musste anhalten, um ein potenzielles Problem mit der Betankungssoftware zu überprüfen und benötigte dann einen Notstopp. Sie wurden jedoch wegen eines nicht ordnungsgemäß durchgeführten Notfallboxenstopps bestraft, was sie auf Platz 14 in ihrer Klasse zurückwarf.
Sie kämpften sich zurück und obwohl sie bei einem Neustart in der achten Stunde in eine Kollision zwischen mehreren Fahrzeugen verwickelt waren, übernahmen sie schnell wieder die Führung in ihrer Klasse.
Unglücklicherweise verloren sie in der 18. Stunde durch einen Kontakt mit dem BMW #1 die Führung und fielen auf Platz acht zurück, bevor ein weiterer Kontakt mit einem anderen Fahrzeug das Auto zu einem weiteren Stopp zwang. Sie beendeten das Rennen als Achte.
Die #20 von Proton Competition wurde Zehnter, nachdem sie als 14. gestartet war.
Claudio Schiavoni, Matteo Cressoni, Thomas Preining und Richard Lietz kämpften hart, hatten aber nach zwei frühen Strafen ein schwieriges Rennen.
GTD
Die Fahrer der #120 von Wright Motorsports mit ihrem Porsche 911 GT3 R kämpften sich nach einem herausfordernden Rennen zurück und beendeten das Rennen als Zweite in der GTD-Klasse.
Das Auto, das sich Adam Adelson, Ayhancan Güven, Elliott Skeer und Tom Sargent teilten, startete das Rennen am Samstag nach einer hervorragenden Leistung im Qualifying am Donnerstag von der Pole-Position.
Nachdem sie den gesamten ersten Stint das Feld angeführt hatten, warfen sie die Boxenstopps auf den dritten Platz zurück. Ein weiterer Rückschlag ereignete sich bei einem Neustart in der achten Stunde, der das Team auf Platz 10 zurückwarf. Aber das Team kämpfte hart und hatte zur Rennhalbzeit die Führung in der Klasse übernommen.
Im Kampf um den zweiten Platz kam es für die #120 zu einem Kontakt mit der #57 in der “International Horseshoe”, aber Güven verteidigte sich stark.
Kurz darauf musste das Auto jedoch einen Notstopp einlegen, da ihm während einer Gelbphase der Sprit auszugehen drohte. Da die Boxengasse geschlossen war, erhielt das Team eine Strafe und fiel auf Platz 9 zurück.
Erneut kam das Team durch einen beherzten Einsatz wieder nach vorne und lag 15 Minuten vor Schluss unter den ersten Drei, bevor es sich in den letzten Momenten des Rennens Platz 2 sichern konnte.
Der Iron Dames Porsche mit der #83 gab sein Daytona-Debüt. Das reine Frauenteam kehrt für die Saison 2025 zur Marke zurück.
Sarah Bovy, Rahel Frey, Michelle Gatting und Karen Gaillard kämpften in der GTD-Klasse hart und wurden Achte.