Das TAG Heuer Porsche Formel E Team hat sich mit einem großartigen Doppelpodium bei widrigen Witterungsbedingungen in China wieder an die Spitze der Teamwertung gesetzt.
Fünf Rennen vor dem Saisonende haben Pascal Wehrlein und António Félix da Costa nach einem schwierigen Samstag im Rennen am Sonntag die Plätze zwei und drei belegt und damit die Führung in der Teamwertung zurückgeholt.
Diese Ergebnisse brachten sie vor der Schlussphase der Saison 2024/25 auf die Plätze zwei und drei in der Fahrerwertung, wobei Wehrlein vor seinem Teamkollegen liegt.
Rennverlauf
Die Performance am Sonntag auf dem Shanghai International Circuit war der Schub, den das Team von Porsche nach einem enttäuschenden ersten Tag brauchte.
Es kam das Pit Boost-Format mit Schnelllade-Boxenstopp zum Einsatz - zum ersten Mal auf einer Strecke, wo es extremes Energiesparen, das sogenannte Peloton-Racing, gab.
Dabei fährt das Feld den Großteil des Rennens in einem großen Pulk und versucht, im Windschatten der anderen Autos Energie zu sparen, um später anzugreifen.
Die Kombination aus Boxenstopp-Timing, Energiesparen im Pulk und die beiden vorgeschriebenen Attack Modes sorgte für ein hochkomplexes, strategisches Rennen, bei dem die Porsche am Ende das Nachsehen hatten.
Obwohl den amtierenden Weltmeister Wehrlein und seinen Teamkollegen da Costa nur vier Sekunden von einer Podiumsplatzierung trennten, lagen sie im engen Feld am Ende des kräftezehrenden Rennens nur auf den Plätzen 12 und 13.
Doch die beiden machten das bei den nassen Bedingungen am Sonntag mehr als wett.
Training und Qualifying wurden wegen des Wetters verschoben und verkürzt. Aber da Costa und Wehrlein schlugen sich hervorragend und sicherten sich die Startplätze zwei und drei.
Das übliche Duellformat im Qualifying fiel durch die Verschiebungen aus. Stattdessen wurde das Feld in zwei Gruppen geteilt, die jeweils eine Seite der Startaufstellung bildeten. Da Costa gewann seine Gruppe, während Wehrlein in Gruppe A Zweiter wurde.
Ursprünglich war der Zeitplan in der Hoffnung, ein besseres Wetterfenster zu finden, um zwei Stunden vorverlegt worden. Anhaltender Regen und das stehende Wasser sorgten für Verschiebungen und eine längere Phase hinter dem Safety-Car beim Start.
Als das Rennen startete, setzte sich das Porsche Duo von den folgenden Fahrzeugen ab. Als sie unterschiedliche Strategien beim Attack Mode verwendeten, tauschten sie die Plätze.
Sie meisterten die extrem rutschigen Bedingungen souverän und belegten am Ende die Plätze zwei und drei, wobei Wehrlein vorne lag.
Kundensport
Dan Ticktum vom Team Cupra Kiro war erneut der herausragende Fahrer bei den Porsche Kundenteams. Mit einer unglaublichen Leistung fuhr er am Samstag vom 19. Startplatz bis auf Platz zwei nach vorne.
Nach einem schwierigen Qualifying sparte Ticktum in der Anfangsphase so viel Energie wie möglich, um sich auf eine spätere Aufholjagd vorzubereiten, was ihm meisterhaft gelang.
Vor der letzten Kurve lag er auf dem zweiten Platz, bevor ein aggressives Überholmanöver von Jean-Eric Vergne ihn auf Platz vier zurückwarf.
Nico Müller vom Team Andretti war am nassen Sonntag der Beste der übrigen Porsche Fahrer. Nachdem er am Samstag 15. wurde, kämpfte er sich am Sonntag unter die ersten 10 vor und wurde am Ende Sechster.
Sein Teamkollege Jake Dennis und Ticktums Teamkollege David Beckmann qualifizierten sich für das erste Rennen in den Top 10, aber wurden im hektischen Rennen nach hinten durchgereicht, wo sie außerhalb der Punkteränge die Plätze 14 (Beckmann) und 17 (Dennis) belegten.
Im zweiten Rennen musste sich Dennis erneut mit Platz 17 begnügen, während Ticktum und Beckmann die Plätze 16 und 20 erzielten. Alle drei hatten im extrem nassen Qualifying zu kämpfen und konnten in der starken Gischt nur schwer Boden gutmachen.
Wie es weitergeht
Als nächstes steht das letzte Überseerennen im Rennkalender der Formel E an: Am 21. Juni gibt es ein einzelnes Rennen auf den Straßen von Jakarta, bevor die Autos nach Europa zurückkehren. Hier stehen im Juli die vier entscheidenden Rennen im Titelkampf in Berlin und London an.