Das TAG Heuer Porsche Formel E Team hat in dieser Saison seine Titelsammlung in der FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft vervollständigt: Nach dem Fahrertitel aus dem Vorjahr kamen nun die Trophäen in der Team- und Herstellerwertung hinzu.
Mit einem Vorsprung von 29 Punkten auf Jaguar TCS Racing und insgesamt 256 Zählern sicherte sich das TAG Heuer Porsche Formel E Team den Weltmeistertitel.
Die Ergebnisse umfassten zehn Podiumsplätze, einen Sieg, drei Pole-Positions und sieben schnellste Rennrunden in den Top 10.
Nach nun sechs Saisons in der Formel E stehen für das Team 32 Podiumsplätze, 13 Siege und drei Weltmeistertitel zu Buche.
Damit kommt der Porsche 99X Electric insgesamt auf vier Weltmeistertitel, inklusive Jake Dennis’ Fahrertitel mit Andretti im Jahr 2023.
Für den Herstellertitel von Porsche zählen auch die Punkte der Kundenteams. Mit 383 Punkten lag man in der Herstellerwertung am Ende 33 Zähler vor Jaguar.
Neben den Werkspiloten Pascal Wehrlein und António Félix da Costa punkteten auch Jake Dennis und Nico Müller für Andretti Formula E. Die Cupra-Kiro-Piloten Dan Ticktum und David Beckmann steuerten ebenfalls Zähler bei.
"Der Kundensport ist eine wichtige Säule von Porsche Motorsport. Umso stolzer sind wir, gemeinsam mit unseren Kunden erstmals einen Weltmeistertitel geholt zu haben", sagte Thomas Laudenbach, Vice President Porsche Motorsport.
"Unser jüngster Erfolg im elektrischen Formelsport zeigt einmal mehr, wie breit unser Können gefächert ist. Motorsport ist im Herzen unserer Marke – egal ob mit Verbrennungs- oder Elektroantrieb, ob in unserem Wohnzimmer von Le Mans oder in Monoposto-Fahrzeugen, die für uns historisch gesehen weniger typisch sind."
Qualifying-Stärke und Duell-Dominanz
Pascal Wehrlein, Formel-E-Weltmeister 2023/24, war der beste Qualifier der Saison mit einer durchschnittlichen Startposition von 5,3.
Kein Fahrer stand öfter auf Pole als der Deutsche: Dreimal startete er von Platz eins. Porsche war auch im Teamvergleich im Qualifying führend, mit einem Durchschnittswert von 7,1.
Wehrlein erreichte in 13 Qualifyings mit Duellphase in dieser Saison neunmal diesen Abschnitt – Bestwert im Feld. Insgesamt fuhr er 20 Duelle und gewann 14 davon, ebenfalls Spitzenwert.
Mit einer Siegquote von 70% lag er knapp hinter McLaren-Pilot Taylor Barnard (11 von 15, 73,3 %).
Seit Einführung des Duellformats in Saison 8 kommt Wehrlein mit 38 Viertelfinal-Teilnahmen auf die meisten aller Fahrer vor Stoffel Vandoorne (36) und Mitch Evans (35).
Insgesamt erreichte ein Porsche-Fahrer in dieser Saison 16 Mal die Duellphase – Bestwert vor Mahindra (14) und DS Penske (13).
Seit dem Monaco E-Prix 2023 beendete ein Porsche jede Qualifying-Session in den Top 10. Das sind nun 38 in Folge – Rekord in der Formel E.
„Natürlich gibt’s immer noch Luft nach oben, und wir werden in der Pause hart arbeiten. Aber das Wichtigste ist: Wir haben das Ziel erreicht, das wir uns vorgenommen hatten. Glückwunsch an alle in Weissach, an der Strecke, unsere Partner – einfach an alle, die das möglich gemacht haben.‟
„In den vergangenen beiden Jahren haben wir in der Formel E alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Fahrer-, Team- und Hersteller-WM. Jeder im Team kann darauf extrem stolz sein. Jetzt freue ich mich erstmal auf eine kleine Auszeit – und dann greifen wir nächste Saison wieder voll an.‟
Podiumsserie ausgebaut
Im ersten Rennen des London E-Prix in diesem Jahr fuhr Wehrlein zu seinem 18. Formel-E-Podestplatz und seinem dritten in London. Für Porsche war es der 32. Podestplatz in der Elektroserie.
Wehrlein hat nun in London alle drei Podiumsplätze belegt – das gelang sonst nur Mitch Evans und Jake Dennis.
Er beendete alle seine zehn London-Rennen in den Top 10 – kein anderer Fahrer punktete so oft in den 14 Rennen in der britischen Hauptstadt.
Ebenfalls in London überschritt Wehrlein als zehnter Formel-E-Fahrer die Marke von 8.000 gefahrenen Rennkilometern.
Mit zehn Podestplätzen war das TAG Heuer Porsche Formel E Team in dieser Saison das erfolgreichste Team, gefolgt von Jaguar und Nissan mit jeweils sieben.
Es war das erste Mal, dass Porsche in einer Saison zehn Podestplätze erzielte. Der bisherige Bestwert lag bei neun in der Vorsaison 2023/24.
Insgesamt beendete ein Porsche-Fahrer 21 Mal ein Rennen in den Top 10 – kein anderes Team punktete so oft.
Ein Dream-Team
Das TAG Heuer Porsche Formel E Team ist das siebte Team, das den Teamtitel in der Formel E gewinnen konnte und sammelte in 15 von 16 Rennen Punkte – öfter als jedes andere Team.
Mit 256 Punkten erzielte Porsche sein zweitbestes Teamergebnis in der Formel E. Nur im Vorjahr waren es mit 332 mehr.
Der Aufwärtstrend des Teams setzte sich fort: Nach Platz acht in den ersten beiden Saisons folgten Rang sieben in Saison 8, Rang vier in Saison 9, Rang zwei in Saison 10 und schließlich der Titel in Saison 11.
In Saison 11 absolvierte Wehrlein 537 Runden – die zweitmeisten hinter Nick Cassidy mit 542 von 543. Insgesamt fuhr das Porsche-Werksteam 1.007 Runden in dieser Saison.
Kundenteams erfolgreich
Saison 11 brachte ein Novum in einer FIA-Weltmeisterschaft: Erstmals konnten ein Werks- und ein Kundenauto im selben Rennen Punkte für dieselbe Wertung erzielen.
Eine ähnliche Situation gab es zwar zu Zeiten der Gruppe C in der Sportwagen-WM, doch damals bekam nur entweder das Werks- oder das Kundenteam Punkte.
Andretti holte in dieser Saison eine Pole-Position und zwei Podestplätze.
Das Kiro-Team, ebenfalls unter US-Flagge unterwegs, steuerte einen Sieg, einen dritten Platz und eine Pole-Position bei – die dritte der Teamgeschichte, erzielt von Dan Ticktum beim zweiten Rennen des London E-Prix.
Es war zudem die fünfte Pole-Position für ein Porsche-betriebenes Auto in dieser Saison, nach Pascal Wehrlein in São Paulo, Mexiko-Stadt und Berlin sowie Jake Dennis in Jakarta.
Ticktum erzielte in seiner ersten Formel-E-Saison mit Porsche-Antrieb 85 Punkte – mehr als doppelt so viele wie in seinen vorherigen drei Saisons zusammen (41). Mit 86 Punkten war es auch die erfolgreichste Saison von Cupra Kiro seit Saison 1.
Ticktum fuhr im Cupra Kiro Porsche 99X Electric WCG3 mit 536 die drittmeisten Runden aller Fahrer. Bis zum Finale hatte er jede Runde absolviert, fiel aber durch seinen Ausfall im ersten London E-Prix auf Rang drei zurück.
David Beckmann bestritt im zweiten London E-Prix sein 18. Formel-E-Rennen und holte seinen ersten Punkt. Er ist der 68. Fahrer, der in der Serie gepunktet hat.
Ein Fahrer mit Porsche-Power erreichte in dieser Saison 33 Mal die Duellphase im Qualifying, 17 Mal davon durch Kundenteams.
Damit lag Porsche klar vor Stellantis (22), Nissan (19) und Jaguar (14).
Fahrer mit Porsche-Antrieb erreichten zehn Mal das Finalduell – ebenfalls Bestwert, vor Nissan (9) sowie Stellantis und Jaguar (je 2).
Blick nach vorn
Kaum ist Saison 11 beendet, richtet das TAG Heuer Porsche Formel E Team den Blick schon auf Saison 12 und die Meisterschaft 2025/26.
Der Kalender mit 18 Rennen wird der längste in der Formel-E-Geschichte und beinhaltet beim US-Lauf einen Wechsel auf die Formel-1-Strecke in Miami.
Ebenfalls neu dabei ist der Circuito de Madrid-Jarama, der bereits die Vorsaisontestfahrten der Saison 11 ausrichtete.
Zwei weitere Rennorte stehen noch nicht fest, werden aber sicher für noch mehr Spannung im ohnehin vollgepackten Kalender sorgen.
Formel-E-Kalender Saison 12
6. Dezember 2025: Sao Paulo 10. Januar 2026: Mexico City 31. Januar 2026: Miami 13.-14. Februar 2026: Jeddah (Doppelrennen) 21. März 2026: Jarama 2.-3. Mai 2026: Berlin Tempelhof (Doppelrennen) 16.-17. Mai 2026: Monaco (Doppelrennen) 30. Mai 2026: TBC 20. Juni 2026: TBC 4.-5. Juli 2026: Shanghai (Doppelrennen) 25.-26. Juli 2026: Tokyo (Doppelrennen) 15.-16. August 2026: London ExCeL (Doppelrennen)