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Zwei Top-10-Platzierungen für Porsche bei schwierigen 24 Stunden von Spa

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GT-Sport
911 GT3 R

Zwei Porsche 911 GT3 R landeten bei den 24 Stunden von Spa in den Top 10. Die wechselhaften Bedingungen machten ihnen schwer zu schaffen.

Der Start des Langstreckenklassikers im Ardennenwald fand zwar bei sommerlichem Wetter statt, doch die Nacht war von teilweise starkem Regen und einer langen Safety-Car-Phase geprägt. Im letzten Renndrittel ging es bei kühleren Temperaturen auf trockenem Asphalt in den Endspurt. Zwölf Porsche 911 GT3 R, die von zehn Kundenteams eingesetzt wurden, stellten sich der Herausforderung des diesjährigen Rennens, das mit 67 GT3-Fahrzeugen besetzt war. Bester Porsche war die #92 von SSR Herberth mit den Porsche-Werksfahrern Matt Campbell, Mathieu Jaminet und Frédéric Makowiecki auf dem achten Platz, die #96 von Rutronik Racing mit Julien Andlauer, Sven Müller und Patric Niederhauser wurde Neunter. Phantom Global Racing überquerte die Ziellinie mit fünf Runden Rückstand auf Platz 26. Die #23 wurde vom amtierenden DTM-Champion und Porsche-Werksfahrer Thomas Preining, Joel Ericsson und Jaxon Evans gefahren. Der Dinamic GT mit der #55, gefahren von Axel Blom, Marius Nakken, Theo Nouet und Jop Rappange, belegte den zweiten Platz in der Silver Cup-Wertung und wurde 27.

Geschichte des Rennens

Im vierteiligen Qualifying zum 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps kamen drei der zwölf Porsche 911 GT3 R in die Superpole. Am besten qualifizierte sich das Fahrzeug von SSR Herberth, das die achtschnellste Zeit fuhr, aber auf Platz 10 zurückgestuft wurde, da er die Boxengasse nicht zum richtigen Zeitpunkt verlassen hatte. Die beiden anderen Teilnehmer wurden ebenfalls bestraft: Phantom Global Racing nahm den Langstreckenklassiker von Platz 18 aus in Angriff, Schumacher CLRT startete von P20. Die erste Rennphase verlief ohne größere Zwischenfälle. In der Folge sorgten mehrere Kollisionen und Ausflüge abseits der Strecke für sechs Gelbphasen. Von den zwölf 911 GT3 R der Porsche-Kundenteams waren nach fünf Stunden noch acht im Rennen - fünf von ihnen in der gleichen Runde wie die Spitzengruppe. Nach den ersten acht Stunden war die Hälfte der zwölf 911 GT3 R-Rennwagen durch Unfälle und Zwischenfälle aus dem Rennen, und um 21.30 Uhr war der bestplatzierte GT3-Rennwagen aus Weissach Phantom Global Racing auf Platz 11. Um 8.30 Uhr waren die restlichen sechs GT3-Fahrzeuge weiterhin auf der 7,004 Kilometer langen Rennstrecke unterwegs. Je nach Boxenstopp-Rhythmus wechselten sich vier von ihnen an der Spitze ab und hatten gute Aussichten auf ein Spitzenergebnis. Das Auto von PureRxcing war am besten unterwegs, während die Autos von Rutronik Racing, SSR Herberth und Phantom Global Racing noch in der Führungsrunde fuhren. Kurz nach 9 Uhr war der Traum vom Gesamtsieg für das Team jedoch ausgeträumt: Sturm kam mit der #911 in der schnellen Blanchimont-Kurve von der Strecke ab. Der Deutsche blieb bei der heftigen Kollision unverletzt.

Das Auto, das als Bestplatzierter übrig blieb, war das Fahrzeug von SSR Herberth, das in den frühen Morgenstunden ebenfalls in Führung lag und um 8.30 Uhr auf dem siebten Platz fuhr. Unerwartet starker Regen kurz nach dem Wechsel auf Slick-Reifen warf das Auto jedoch hinter das Safety Car zurück, sodass es am Ende den achten Platz belegte. Auch für Rutronik Racing sah es zu Beginn des Vormittags vielversprechend aus, nachdem sie in den frühen Morgenstunden entscheidende Plätze gutgemacht hatten. Nach dem 27. Startplatz lag das Auto bei der Zweidrittel-Distanz auf P16, bevor es bis auf den sechsten Platz vorfuhr, um dann als Neunter ins Ziel zu kommen. Phantom Global Racing lag acht Stunden vor Rennende auf Platz 14, obwohl es kurz vor Halbzeit eine 30-Sekunden-Strafe wegen Verstoßes gegen die Streckenbegrenzung erhalten hatte. Nachdem sie aufgrund von Bremsproblemen und einem langsamen Druckverlust in einem Reifen Zeit verloren hatten, überquerten sie die Ziellinie mit fünf Runden Rückstand auf Platz 26.

Podiumsplatz für Dinamic GT im Silver Cup

Theo Nouet, Jop Rappange, Marius Nakken und Axel Blom wurden für eine starke Leistung mit dem Porsche #55 des italienischen Teams Dinamic GT mit dem zweiten Platz in der Silver Cup-Wertung belohnt. Das Quartett startete von Platz 56 und beendete das 24-Stunden-Rennen auf Rang 27. Lionspeed X Herberth mit Alessio Picariello, Alexander Fach, Antares Au und Martin Rump wurde 22. in der Gesamtwertung und Siebter im Bronze Cup. Für Au bedeutet diese Platzierung auch den Sieg im Independent Cup der Intercontinental GT Challenge.

Stimmen zum Rennen

Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Wir hatten uns für das 24-Stunden-Rennen hier in Spa mehr ausgerechnet. Leider haben wir schon früh einige 911 GT3 R durch Unfälle und technische Probleme verloren. Hinzu kamen zu viele Zeitstrafen. Insgesamt sind wir schon enttäuscht. Umso mehr freuen wir uns über den zweiten Platz von Dinamic GT im Silver-Cup sowie den Sieg für Antares Au im Independent Cup der Intercontinental GT Challenge. Wir arbeiten das Rennen jetzt in Ruhe auf und ziehen daraus für das nächste Mal die richtigen Rückschlüsse.“ Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #23): „Nach diesem anstrengenden Rennen bin ich wirklich platt. Die wechselhaften Bedingungen waren schwierig, dennoch hat mir speziell mein Dreifach-Stint in der Nacht viel Freude bereitet – ich konnte uns bis an die Spitze fahren. Am Ende habe ich noch um den siebten Platz gekämpft, aber es machte keinen Sinn mehr, viel zu riskieren. Wir haben alles gegeben und das Ziel als bestplatzierter Porsche erreicht. Am Ende fehlte uns etwas Performance und eine Zeitstrafe kostete wertvolle Zeit, sonst hätten wir es auch unter die ersten Vier oder Fünf schaffen können. Mehr lag für uns kaum in Reichweite. Aber es hat mir Spaß gemacht, wieder mit einem GT3-Rennwagen der modernen Generation und bei SSR Herberth in einem Team von und mit guten Freunden zu fahren.“ Patric Niederhauser (CH, Porsche 911 GT3 R #96): „Das waren die 24 Stunden von Spa in einer besonders heftigen Version! Das Rennen verlief für uns ganz gut. Nach einem Treffer in der Anfangsphase hatten wir uns eine Runde Rückstand eingehandelt, kämpften uns aber zurück. Die ultimative Performance, um ganz vorne mitzumischen, hat uns aber leider gefehlt.“