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Porsche Penske Motorsport hat beim 6-Stunden-Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Imola ein weiteres Doppelpodium errungen und damit seinen starken Auftakt ins Jahr 2024 fortgesetzt.
Nach dem Podiumserfolg zuletzt standen die Porsche Fahrer der beiden Werksautos in der Hypercar-Klasse erneut auf dem Podium. Auf dem Weg dorthin hatten sie nicht nur den regnerischen Bedingungen getrotzt, sondern auch einige harte Zweikämpfe überstanden. Das Auto mit der Startnummer 6 von Kevin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor erreichte von Startposition vier trotz einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe den zweiten Platz. Estre war nach einem packenden Duell in der Schlussphase sogar drauf und dran, den Führenden noch einzuholen. Das Schwesterauto von Matt Campbell, Michael Christensen und Frederic Makowiecki komplettierte das Podium. Von Platz fünf gestartet, war es somit auch für den #5 Porsche nach vorn gegangen. Mit diesem Ergebnis setzte Porsche seinen hervorragenden Saisonstart mit Siegen in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship, der WEC und bei den 12 Stunden von Bathurst fort. In der LMGT3-Klasse stand Manthey PureRxcing nach seinem Klassensieg beim Auftakt in Katar ebenfalls erneut auf dem Podium.
Der #6 Porsche startete als Vierter vor dem Schwesterauto mit der Nummer 5. Beide Fahrzeuge schafften es, sich aus dem anfänglichen Chaos auf der Strecke herauszuhalten. In Kurve 2 kam es zu mehreren Kontakten, die unmittelbar das Safety-Car zum ersten Mal auf den Plan riefen. Die beiden Porsche wurden etwas später durch den Toyota mit der Startnummer 7 getrennt. Doch Laurens Vanthoor im besser positionierten Porsche wehrte sich tapfer gegen seinen Verfolger Mike Conway. Der Brite wurde seinerseits wiederum von Fred Makowiecki im Porsche 963 mit der Startnummer 5 gejagt. Nach etwa einer Stunde des 6-Stunden-Rennens kam es in der Hypercar-Klasse zu den ersten Boxenstopps. Weil mehrere Fahrzeuge der Spitzengruppe an die Box kamen, rückten die beiden Porsche Werksautos auf die Plätze zwei und vier vor. Durch eine clevere Boxenstoppstrategie war der #6 Porsche wenig später Zweiter. Das Schwesterauto fuhr derweil auf Position fünf, ehe es in einen harten Zweikampf mit einem der Werks-Ferrari verwickelt wurde und einen Platz verlor. Nach zwei Stunden Rennzeit fuhren beide Porsche weiterhin innerhalb der Top 6. Das #6 Auto hatte zu diesem Zeitpunkt 26 Sekunden Rückstand auf den Führenden. Als andere Fahrzeuge aus der Spitzengruppe erneut an die Box kamen, übernahm das #6 Auto kurzzeitig die Führung, kam dann aber ebenfalls selbst zum nächsten Stopp. Der Porsche kehrte als Vierter auf die Strecke zurück - direkt vor dem Schwesterauto mit der Nummer 5. In der Boxengasse fielen nun die ersten Regentropfen.
Gegen Halbzeit des Rennens wurde der Regen stärker. Als der Lauf in Runde 130 offiziell als Regensession deklariert wurde, entschieden sich viele Teams für den Wechsel auf Regenreifen. Porsche Penske Motorsport setzte allerdings auf eine geteilte Strategie: Das Auto mit der Startnummer 6 fuhr an die Box, während die Nummer 5 draußen blieb. Der Strategiepoker sollte sich auszahlen, denn der #6 Porsche rückte auf den zweiten Platz vor. Das Nummer-5-Auto blieb auf dem fünften Rang. Kurz vor Anbruch des letzten Renndrittels hatten die unterschiedlichen Strategien das Feld mächtig durcheinandergewürfelt. Trotz der nassen Strecke schaffte es Matt Campbell im #5 Auto, in den Kampf um das Podium einzugreifen. Er verkürzte den Rückstand von vier Sekunden auf eine. Dann stoppte ein Auto vor ihm, wodurch Campbell auf Platz vier vorrückte. In Runde 169 übernahm das Auto mit der Startnummer 6 die Führung. Gleich im darauffolgenden Umlauf fuhr es jedoch an die Box und übergab an das Schwesterauto mit der Nummer 5, das wenig später aber ebenfalls stoppte. Auf den Plätzen drei und vier nahmen beide Porsche das Rennen wieder auf. Etwas mehr als 30 Minuten vor dem Rennende setzte der #5 Porsche zu einem gewagten Angriff auf den dritten Platz an, überholte den Ferrari mit der Nummer 51 und war damit wieder auf Podiumskurs. Das in Führung liegende Werksteam mit der Startnummer 6 erhielt eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, weil es unter Safety-Car-Bedingungen überholt hatte. Das tat der Entschlossenheit von Estre, den Führenden noch einzuholen, aber keinen Abbruch. Er verkürzte den Rückstand von 4,4 auf 2,4 Sekunden. Es entbrannte ein spannender Kampf um die Führung, doch der Verkehr auf der Strecke machte Estres Siegchancen letztlich zunichte.
Das Auto mit der Startnummer 38 vom Hertz Team JOTA - gesteuert von Jenson Button, Phil Hanson und Oliver Rasmussen - belegte als bestes Porsche Kundenfahrzeug den elften Platz. Ebenfalls unbeschadet durch das Chaos der Startphase gekommen, fuhr das #38 Fahrzeug zunächst auf Position sieben, ehe es nach gut einer Stunde zum ersten Boxenstopp kam. Die meiste Zeit des Rennens belegte es allerdings den zehnten Platz, hatte also einen Rang gutgemacht. Ein später Ausrutscher auf dem Weg Richtung Rivazza kostete eine Position, doch Button brachte das Auto schließlich auf dem letzten Punkterang ins Ziel. Das #12 Auto vom Hertz Team JOTA fuhr vom neunten Startplatz aus ein starkes Rennen. Es befand sich innerhalb der Top 10, leistete sich in der Tosa jedoch einen Verbremser, fuhr durchs Kiesbett, verlor aber nur einen Platz. Kurz darauf beendete ein weiterer Ausflug ins Kiesbett - diesmal in der Rivazza, wo die nassen Bedingungen weiterhin für schlechte Gripverhältnisse sorgten - den Nachmittag des #12 Autos. Das Auto mit der Startnummer 99 von Proton Competition, das auf Platz zehn gestartet war, ereilte ein ähnliches Schicksal. Rund 90 Minuten vor dem Ende blieb es in Kurve 18 stehen. Obwohl es noch einmal weitermachen konnte, endete sein Rennen schließlich in der letzten Stunde nach einem weiteren Ausritt in den Kurven 14 und 15, wo die Bedingungen weiterhin schwierig waren.
Das #92 Auto von Manthey Pure Rxcing mit Klaus Bachler, Alex Malykhin und Joel Sturm am Steuer holte nach seinem Sieg in Katar einen weiteren Podiumsplatz in der LMGT3-Klasse. Der Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 92, den zunächst Malykhin lenkte, lag über weite Strecken des Rennens in Führung, wurde dann aber von den beiden WRT-BMWs überholt und kam auf Position drei ins Ziel. Für das Team Manthey EMA mit der Startnummer 91 war das Rennen leider schon kurz nach dem Start vorbei. Yasser Shahin war hart an der Mauer angeschlagen, was zu einem schweren Schaden führte. Das Auto wurde intensiv repariert und erhielt unter anderem eine neue Frontpartie und zwei neue Kotflügel. Nach etwa 30 Minuten verließ das #91 Fahrzeug die Box wieder und fuhr am Ende des Feldes weiter. Später wurde sein Rennen durch eine Stop-and-Go-Strafe weiter beeinträchtigt. Grund dafür war das Verursachen einer Kollision. Das nächste Rennen der WEC findet vom 9. bis 11. Mai in Belgien statt. Dann stehen die 6 Stunden von Spa-Francorchamps auf dem Programm.