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Start-Ziel-Husarenritt von Harry King in Ungarn.

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Mobil 1 Supercup
Saison 2023

Zu Beginn des Rennwochenendes in Ungarn steckte Harry King die Enttäuschung über sein frühes Ausscheiden in Silverstone noch in den Knochen – am Ende dominierte bei ihm und BWT Lechner Racing die Feierlaune. Aber schön der Reihe nach…

Ganz wie erwartet startete der 4. Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup nicht: Am Trainingsfreitag gab es Regen statt Sonne und für Budapest ungewohnt niedrige Temperaturen. Dennoch gingen Teams und Fahrer die Sessions an – sehr zur Freude der zehntausenden Motorsportfans, die anlässlich des Formula 1 Hungarian Grand Prix die Tribünen und Grünflächen am Hungaroring bevölkerten.

Mit Rekordzeit zur Pole.

Das Training beendete #12 Benjamin Paque (BEL/CLRT) mit der schnellsten Runde, bevor starker Regen einsetzte – der Rookie war über das gesamte Wochenende zügig unterwegs. Hinter ihm folgten die beiden Niederländer #4 Morris Schuring (FACH AUTO TECH) und #14 Jaap van Lagen (Dinamic Motorsport). Der ehemalige Formel-1-Pilot Timo Glock, als VIP Fahrer im 5.000sten Porsche 911 GT3 Cup mit goldener Livery am Start, ging das Training noch vorsichtig an. Er hatte, anders als die anderen Fahrer im Feld, deutlich weniger Stunden im Cockpit des Cup Elfers absolviert.

Im Qualifying zeigte #3 Harry King (GBR/BWT Lechner Racing) mentale Stärke und ließ den Frust über sein Abschneiden in Silverstone auf beeindruckende Art hinter sich. Entgegen seinem Boxenfunk-Statement in England nach dem Crash – „The Championship is over!“ – trat er in Budapest voll fokussiert auf und holte bei 42 Grad Streckentemperatur die Pole. Dabei fuhr er zudem die bisher schnellste Qualifying-Runde eines Porsche 911 GT3 Cup auf dem Hungaroring im Porsche Supercup. Die erste Startreihe teilte sich King mit seinem ebenso in Silverstone leidgeprüften Konkurrenten #11 Dorian Boccolacci (FRA/CLRT).

Die zweite Startreihe sicherte sich #1 Bastian Buus (DNK/BWT Lechner Racing) neben Paque. Platz fünf belegte der Australier #2 Harri Jones und rundete damit die starke Teamleistung von BWT Lechner Racing ab. Nur zwei Teams teilten sich die ersten 5 Startplätze – das hat auch im Supercup Seltenheitswert. #25 Larry ten Voorde (NLD/Team GP Elite) musste sich mit Platz 6 begnügen und im Rennen steigern, um nicht den Kontakt zur Spitze in der Meisterschaft zu verlieren.

Zwei Gelbphasen und ein strahlender Sieger.

Ein guter Start ist gerade auf dem Hungaroring mit seinen spärlichen Überholmöglichkeiten entscheidend – und Harry King gelang er um genau 12:04 Uhr am Sonntag gut. Wenige Meter hinter ihm ging es jedoch eng zu, während Boccolacci, Buus und Paque versuchten, aneinander vorbeizukommen – vergeblich. Nach den ersten Kurven sortierte sich die Spitze in der Startreihenfolge King/Boccolacci/Buus, einzig Ten Voorde gelang eine erfolgreiche Attacke auf Paque und der Sprung auf die 4. Position. Im Mittelfeld ereigneten sich über das gesamte Rennen sehenswerte Szenen, nicht alle mit Happy End: Nach einem Zweikampf zwischen #26 Lucas Groeneveld (NLD/Team GP Elite) und #16 Gianmarco Quaresmini (ITA/Dinamic Motorsport) mussten beide Fahrer ihr Auto abstellen. In Runde 2 kam infolge einer Kollision von #15 Giorgio Amati (ITA/Dinamic Motorsport) und #27 Ghislain Cordeel (BEL/GP Elite) zum ersten Mal das Safety-Car auf die Strecke. #22 Alessandro Ghiretti (FRA/Martinet by Alméras) und #9 Jorge Lorenzo (ITA/Huber Racing) komplettierten am Ende die Liste der Ausfälle.

Nach der ersten Safety Car Phase konnte King einen Vorsprung von über drei Sekunden herausfahren. Dabei stellte der Brite auch gleich einen neuen Porsche Supercup-Rundenrekord für den Hungaroring auf. Eine zweite Safety-Car-Phase gegen Rennende machte seinen Vorsprung allerdings wieder zunichte und das Rennen in der letzten Runde nochmal spannend. King meisterte jedoch auch den zweiten fliegenden Start an der Spitze ohne Fehler und trug seine Startposition wie Boccolacci und Buus ins Ziel. Larry ten Voorde sicherte sich mit dem 4. Platz den Anschluss im Meisterschaftskampf.

Fünf Rookies und Timo Glock unter den ersten 15.

Auf dem fünften Rang ins Ziel gekommen, holte sich Benjamin Paque seinen ersten Sieg in der Rookie Wertung 2023. Der 18-Jährige komplettierte damit die starke Leistung des Teams CLRT. „Mein Start war perfekt und ich habe mit Dorian und Bastian sogar um den zweiten Rang gekämpft. Ich konnte mich dabei zwar nicht durchsetzen, bin aber überglücklich mit meinem bisher besten Supercup-Ergebnis“, freute sich der Belgier. Neben ihm standen Harri Jones und der Niederländer #28 Huub van Eijndhoven (GP Elite) auf dem Rookie-Podium. VIP-Fahrer Timo Glock erlebte ebenfalls ein ereignisreiches Rennen. Von Position 24 gestartet, war der Hesse im Mittelfeld in zahlreiche Zweikämpfe verwickelt – inklusive eines Drehers, bei dem er seinen Porsche 911 GT3 Cup gekonnt abfangen konnte. Am Ende belegte er Platz 15 und hätte als permanenter Fahrer damit noch einen Meisterschaftspunkt ergattert. „Ich hatte befürchtet, dass die Jungs mir um die Ohren fahren. Das war zum Glück nicht der Fall.” fasste er seinen Gastauftritt zusammen. Sein Wochenende im Porsche Mobil 1 Supercup ist übrigens auch Thema einer Dokumentation des TV-Senders Sky Sport, für die Glock die Formel 1 begleitet.

Gesamtwertung des Porsche Mobil 1 Supercup nach Lauf 4 in Budapest

An der Tabellenspitze kristallisiert sich ein 4-Kampf heraus. Buus bleibt vorne – sein ärgster Verfolger ist jetzt allerdings Teamkollege King, nicht mehr Ten Voorde, auf den Boccolacci nur noch 2 Punkte fehlen. Doch die nächste Gelegenheit, das zu ändern, steht schon kurz bevor. Denn von Budapest reist der Porsche Mobil 1 Supercup direkt weiter nach Spa-Francorchamps. Dort startet die Serie in ihre 2. Halbzeit – der als Ardennen-Achterbahn bekannte Rundkurs ist die perfekte Bühne dafür.

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* Soweit die Verbrauchs- und Emissionswerte als Spannen angegeben werden, beziehen sie sich nicht auf ein einzelnes, individuelles Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots. Sie dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Zusatzausstattungen und Zubehör (Anbauteile, Reifenformat usw.) können relevante Fahrzeugparameter wie z.B. Gewicht, Rollwiderstand und Aerodynamik verändern und neben Witterungs- und Verkehrsbedingungen sowie dem individuellen Fahrverhalten den Kraftstoff-/Stromverbrauch, die CO2-Emissionen, die Reichweite und die Fahrleistungswerte eines Fahrzeugs beeinflussen.

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