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Das Porsche-Kundenteam Manthey EMA sicherte sich den zweiten Platz beim deutlich verkürzten 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, wo wegen Nebels nur 50 Runden gefahren wurden.
Die schlechten Wetterbedingungen auf der legendären Rennstrecke führten zu einer 14-stündigen Unterbrechung des Rennens. Am späten Samstagabend zog dichter Nebel auf, weswegen das Rennen bis Sonntagmittag unterbrochen wurde. Trotz aller Versuche, das Rennen wieder aufzunehmen, war dies nicht möglich, und Manthey EMA belegte mit Kévin Estre, Thomas Preining, Laurens Vanthoor und Ayhancan Güven den zweiten Platz. Mit diesem Ergebnis baute Porsche seine Führung in der Herstellerwertung der Intercontinental GT Challenge weiter aus, nachdem man bereits im Februar den Saisonauftakt, die 12 Stunden von Bathurst, gewonnen hatte. Mit den beiden Fahrzeugen von Falken Motorsports und dem Porsche von Lionspeed GP kamen drei weitere 911 GT3 R in die Top 10.
Das Rennen begann unter schwierigen Bedingungen: Während der Einführungsrunde auf der 25,378 Kilometer langen Kombination aus dem verkürzten Grand-Prix-Kurs und der historischen Nordschleife setzte Regen ein. Der Porsche von Manthey EMA, gefahren von Estre, startete als Zweiter und war bereits mit Regenreifen ausgerüstet. Er setzte sich schnell an die Spitze, nachdem der vor ihm liegende BMW zum Reifenwechsel an die Box gefahren war. Bei wechselhaften Bedingungen konnte Estre seine Führung bis zum ersten Boxenstopp verteidigen, bei dem wegen der abtrocknenden Strecke auf Slicks gewechselt wurde. Der 911 von Herberth Motorsport mit Vincent Kolb, Dennis Olsen, Matt Campbell und Robert Renauer lag lange Zeit auf dem fünften Platz. Kolb musste allerdings an die Box, nachdem er in eine von einem anderen Teilnehmer verursachte Kollision verwickelt wurde, bei der er auch die Leitplanke am Ende der Döttinger Höhe berührte. Durch die Berührung und den anschließenden Stopp fiel die #5 bis auf Platz 20 zurück. Nach etwas mehr als sieben Stunden Renndauer brach die Rennleitung um 23.20 Uhr das Rennen wegen des dichten Nebels ab. Zu diesem Zeitpunkt lag das Auto von Manthey EMA auf dem dritten Gesamtrang, die beiden Fahrzeuge von Falken Motorsports auf den Plätzen acht und neun. Der Porsche mit der #33 wurde von Klaus Bachler, Julien Andlauer, Sven Müller und Alessio Picariello gefahren. Das Schwesterauto war mit Martin Ragginger, Tim Heinemann, Nico Menzel und Joel Eriksson besetzt. Lionspeed GP und Dinamic GT lagen vor der Pause auf den Plätzen 12 und 13. Herberth Motorsport folgte auf Platz 16.
Nach mehreren weiteren Verzögerungen am Vormittag zeigte die Rennleitung um 13.30 Uhr die grüne Flagge, um das Rennen für fünf Formationsrunden hinter dem Safety Car wieder aufzunehmen. Doch der anhaltend dichte Nebel beeinträchtigte weiterhin die Sicht, vor allem auf dem Grand-Prix-Kurs und der Döttinger Höhe. Der Porsche von Manthey EMA durfte sich hinter dem Safety-Car an zweiter Stelle einreihen, da er kurz vor der roten Flagge an die Box gekommen war und eine geringere Mindestboxenstoppzeit als der vor ihm liegende BMW erhielt, wodurch sich die Reihenfolge entsprechend verschob. Gegen 15.00 Uhr, nach nur fünf Runden hinter dem Safety Car, entschied die Rennleitung endgültig, das Rennen abzubrechen. Aufgrund unterschiedlicher Tankstrategien hatte sich die Reihenfolge im Hinblick auf einen möglichen Neustart erneut geändert. Der Falken-Porsche mit der #33 rückte im Endklassement auf den sechsten Platz vor, LionSpeed GP wurde Neunter. Das brachte dem Fahrerquartett Antares Au, Patric Niederhauser, Indy Dontje und Patrick Kolb den Sieg in der Klasse SP9-ProAm. Der zehnte Platz ging an das zweite von Falken Motorsports eingesetzte Auto.
Ayhancan Güven (TR, Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #911): "Ich kann die Entscheidung der Rennleitung absolut nachvollziehen - unter diesen Bedingungen weiterzufahren, wäre zu gefährlich gewesen. Wir haben von Anfang an um die Führung gekämpft und waren fast immer unter den ersten Drei. Leider waren wir nicht auf dem ersten Platz, als die rote Flagge herauskam. Natürlich wollten wir gewinnen, aber ich bin trotzdem zufrieden mit unserem Ergebnis." Julien Andlauer (FR, Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #33): "Mir fehlen fast die Worte, um dieses Rennen zu beschreiben. Ständig wechselnde Bedingungen machten es von Anfang an extrem schwierig. Das Team hat unter diesen Umständen einen fantastischen Job gemacht. Leider haben wir gleich zu Beginn eine Strafe bekommen, weil wir in der Boxengasse etwas zu schnell waren. Das hat uns weit zurückgeworfen. Danach waren wir sehr konstant, vor allem im Trockenen. Wir haben viele Daten und Erfahrungen für das nächste Jahr gesammelt." Patric Niederhauser (CH, Lionspeed GP, Porsche 911 GT3 R #24): "Das Rennen ist wegen des Abbruchs nicht so gelaufen, wie wir es uns gewünscht hätten. Trotzdem wollten wir unbedingt die Klasse ProAm gewinnen, was uns auch gelungen ist. Darauf können wir sehr stolz sein, denn dank einer tollen Strategie ist es uns gelungen, am Ende einige Positionen gutzumachen. Hätte man das Rennen neu starten lassen, hätten wir vielleicht sogar die Chance auf einen Gesamtsieg gehabt. Aber die Rennleitung hat die richtige Entscheidung getroffen. Mein erstes 24-Stunden-Rennen hier mit Porsche ist sehr gut gelaufen, ich bin sehr zufrieden."