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Ein Tag mit: Urs Kuratle.

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WEC
Porsche Penske Motorsport

Gemeinsam für ein Ziel.

In der Zeit vor dem historischen 100. Rennen der 24 Stunden von Le Mans herrscht bei Porsche geschäftiges Treiben. Mehrere Teams müssen zur Rennstrecke und versorgt werden, rund um die Strecke von Le Mans entsteht eine regelrechte Stadt. Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh bei Porsche, hat sich etwas Zeit aus seinem vollen Terminkalender genommen, um uns einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen.

Frage: Wann werden die ersten vom Team vor dem Rennen ankommen? Was ist ihre Aufgabe?

Urs Kuratle: Die ersten Teammitglieder haben in Le Mans am Montag, den 22. Mai, angefangen. Sie haben die Gebäude hinter den Garagen und die Hospitality aufgebaut, und alle nötigen Installationen vorgenommen. Sie werden auch die Letzten sein, die gehen. Alles muss in der Woche nach dem Rennen wieder abgebaut sein. Für sie ist es also ein vierwöchiger Einsatz.

Frage: Das letzte Mal, als Sie in Le Mans waren, waren es drei Porsche 919 Hybrid-Fahrzeuge im LMP1-Programm. Damals gewann das Porsche Motorsport Team den ersten und zweiten Platz auf dem Podium. Was ist dieses Jahr anders als damals?

Urs Kuratle: Das ist wahr, aber das war auch vor acht Jahren und vieles hat sich geändert. Ein Unterschied ist sicher das Fahrzeug und das Timing des Projekts. Damals war es das zweite Jahr mit dem Porsche 919 in der World Endurance Championship und wir hatten viel mehr Erfahrung mit dem Fahrzeug und seinem Einsatz.

Frage: Wir sind ein Tag vor dem Start der 24 Stunden von Le Mans, die ein einzigartiges Verhältnis mit der Marke Porsche hat. Was bedeutet dieses Rennen für Sie und das Team?

Urs Kuratle: Zum Einen ist es eine große Ehre Teil des Teams für dieses ikonische Rennen in Le Mans zu sein. Das 75. Jubiläum von Porsche. Das 100. Jahr von Le Mans und die Möglichkeit, den 20. Gesamtsieg für Porsche einzufahren – nichts könnte das toppen.

Frage: Wie geht das Team mit dem Druck um, bei solch einem potenziell historischen Moment dabei zu sein?

Urs Kuratle: Natürlich ist es einerseits so, dass man die immense Anspannung und den Stress spürt, wie alle anderen Teammitglieder – unabhängig von ihrer Position. Andererseits sind wir gerne gut vorbereitet und wir freuen uns auf den Höhepunkt dieses Events – das Rennen.

Das Team konzentriert sich auf ihre Arbeit. Wir haben ein paar Teamevents in den Wochen vor dem Rennen und versuchen die Ablenkungen so gut wie möglich in Grenzen zu halten.

Frage: Werden Sie sich etwas vornehmen, um vor dem Rennwochenende zur Ruhe zu kommen und wenn ja, was?

Urs Kuratle: Wir werden alle älter und ich werde definitiv versuchen, jeden Moment der Ruhe auszunutzen, den ich vor dem Rennen bekommen kann. Aber ich habe kein besonderes Entspannungsprogramm.

Frage: Sie tragen auch die Verantwortung für die Kundenteams. Wie geht es ihnen einen Tag vor dem Rennen?

Urs Kuratle: Das Hertz Team JOTA leistet gute Arbeit. Wir versuchen, mit unserem Kundensupport-Team sie so gut wie möglich zu unterstützen. Da JOTA ein hochprofessionelles Team ist, wissen sie genau, wie sie sich für Le Mans vorbereiten müssen. Immerhin sind sie die Sieger der LMP2-Klasse von 2022.

Frage: Neben der Fahrerparade am Freitag, was steht für das Team auf dem Plan vor so einem legendären Rennen?

Urs Kuratle: Le Mans hatte schon immer einen sehr genauen Zeitplan. Es gibt das Scrutineering in der Stadt, viele Fan- und Presseveranstaltungen. Das verwandelt es in ein zweiwöchiges Event – das macht Le Mans so besonders.

Frage: Und was steht bei Ihnen auf dem Plan?

Urs Kuratle: Es gibt viel mehr Termine als für ein gewöhnliches Rennen. Aber es ist Le Mans, es sind wahrscheinlich die geschäftigsten zwei Wochen des Jahres.

Frage: Zwischen dem Qualifying, der Hyperpole und mehr freiem Training: Wie bereitet das Team die drei Porsche 963 für das Rennen am Samstag vor?

Urs Kuratle: Wir haben einen genauen Plan, wann wir in der Vorbereitungswoche einzelne Teile tauschen. Natürlich gibt es einige Wenn und Aber Situationen: Unerwartete Wetterumschwünge oder Zwischenfälle auf der Strecke werden uns auf Trab halten.

Frage: Lassen Sie uns über die letzten 24 Stunden bis zum Rennen sprechen: Was machen die Ingenieure, Mechaniker, Fahrer und anderen Teammitglieder?

Urs Kuratle: Am Freitag vor dem Rennen gibt es keine Action auf der Strecke für unsere Fahrzeuge. Es ist aber kein freier Tag. Die Mechaniker tauschen letzte Teile und überprüfen erneut jede Mutter und Schraube. Jeder versucht so schnell wie möglich ins Hotel zurück zu kommen. Am Samstagmorgen findet das Aufwärmen statt und dann startet die Start-Prozedur.

Frage: Wir möchten einen kurzen Blick hinter die Kulissen werfen: Werden Sie dem Team etwas Motivation mit auf dem Weg geben und wenn ja, worum wird es gehen? Und was möchten Sie den Fans sagen?

Urs Kuratle: Wir werden sicher mit dem ganzen Team vor dem Rennen zusammenkommen und es wird von vielen Personen eine Ansprache geben. Eine Message für alle wird sein: „Wir gewinnen und verlieren gemeinsam“. Das ist eine der wichtigsten Botschaften.

Der Rest bleibt ein Geheimnis …

Vielen Dank für Ihre Zeit. Wir drücken für das Team die Daumen!

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* Soweit die Verbrauchs- und Emissionswerte als Spannen angegeben werden, beziehen sie sich nicht auf ein einzelnes, individuelles Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots. Sie dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Zusatzausstattungen und Zubehör (Anbauteile, Reifenformat usw.) können relevante Fahrzeugparameter wie z.B. Gewicht, Rollwiderstand und Aerodynamik verändern und neben Witterungs- und Verkehrsbedingungen sowie dem individuellen Fahrverhalten den Kraftstoff-/Stromverbrauch, die CO2-Emissionen, die Reichweite und die Fahrleistungswerte eines Fahrzeugs beeinflussen.

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