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Triff den neuen Teamchef von Porsche Penske Motorsport: Jan Lange

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WEC
Porsche Penske Motorsport

Mit großen Ambitionen ist Jan Lange als Geschäftsführer von Porsche Penske Motorsport im November angetreten.

Im Fahrerlager der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Katar ist die Spannung greifbar. Doch Lange strahlt Zuversicht aus. Erst im November ist er als General Manager zum Porsche Team gestoßen, heute steuert er das Team schon durch die zweite Saison in der Hypercar-Klasse – eine Saison, die nach einem beachtlichen Sieg beim Auftaktrennen bereits vielversprechend anläuft. In einer leicht angepassten Struktur bildet Lange seit 2024 die Doppelspitze des in Mannheim ansässigen Teams, unterstützt von Teammanager Francis Schammo und Tobias Dürheimer, zuständig für die Betriebsleitung und operatives Management. Obwohl Lange erst seit Kurzem das Porsche Wappen trägt, ist er in der Langstreckenrennszene schon lange Zuhause. Der gebürtige Deutsche bringt 15 Jahre Erfahrung von Joest Racing, einem Eckpfeiler im Motorspor, mit. Seine Karriere begann bei HWA im DTM-Bereich, doch schon bald zog es ihn zu den Langstrecken. 2008 stieß er als Renningenieur zu Joest, damals betreute das Team drei Audi-Fahrzeuge in der goldenen Ära der LMP1. Bis Audi 2016 aus der Serie ausstieg, hielt Jan Lange diverse, leitende Poitionen inne – vom Betriebs- bis zum Teamleiter. Danach wechselte das Team unter seiner Ägide und der Mazda Motorsport Flagge in die IMSA WeatherTech Sportwagen-Meisterschaft und läutete damit die DPi Ära ein.

Als die COVID-Pandemie den gesamten Motorsport zum Stillstand zwang, öffnete sich für Lange bald ein neues Kapitel – die Arbeit an dem Glickenhaus LMH in der WEC. Drei Jahre später lockte ein Angebot aus Mannheim, und so begann Langes Zeit bei Porsche – eine „perfekte Gelegenheit“, wie er selbst sagt.

Es ist eine Mammutaufgabe, die auch nach vier Monaten nicht weniger gewaltig scheint – trotzdem fühlt sich Jan Lange wohl.

"Auf der einen Seite Werkstatt und Betrieb in Mannheim, auf der anderen Seite das Rennen. Wir machen jeden Tag Fortschritte und das ist das wichtigste, auch wenn es noch eine lange Liste an Aufgaben abzuarbeiten gilt. In den letzten Monaten haben wir gute Fortschritte gemacht und ein solides Fundament gelegt Jetzt gilt es, die eingespielten Prozesse zu leben und uns treu zu bleiben." Das Team hat schon früh in der Saison überzeugt, mit Triumphen bei den 24h von Daytona und jetzt in Katar. Diese Siege waren gut für die Moral und haben früh den Mannschaftsgeist gestärkt – auch mit dem Engineering Team in Weissach. Diese Dynamik nimmt Lange als Rückenwind in die neue WEC-Saison mit. Die Lektionen aus einer herausfordernden ersten Saison hat man sich zu Herzen genommen. Obwohl Lange 2023 noch nicht an Bord war, hat er die Entwicklungen von außen genau verfolgt.

"Auch wenn große Namen und Marken zusammen an den Start gehen, ist der Sieg im ersten Jahr alles andere als selbstverständlich. Ich denke, wir haben das letzte Jahr genau analysiert und die richtigen Entscheidungen getroffen. Jetzt liegt es am Team, das umzusetzen. Ich sehe es als Chance, frische Perspektiven ins Team zu bringen. Zwei herausfordernde Jahre liegen hinter uns, mit einem brandneuen Auto. Diese Phase habe ich schon in früheren Projekten durchlebt – sie gehört dazu. Nun, da wir gut aufgestellt sind, sind wir viel wettbewerbsfähiger.”

The road to Le Mans

Wie immer führen alle Wege zu den 24 Stunden von Le Mans, und ein Gesamtsieg ist Langes Ziel für die Saison Im vergangenen Jahr musste das Team auf dem anspruchsvollen Circuit de la Sarthe einige Rückschläge hinnehmen. Das Hypercar mit der Startnummer 5 erreichte als bestes Teamfahrzeug nur den 16. Platz, während der Wagen mit der Nummer 6 auf Rang 22 landete und Nummer 75 das Rennen nicht beenden konnte. Nun, da der Countdown zum prestigeträchtigen Rennen läuft und nur noch etwas mehr als 100 Tage verbleiben, stellt sich die Frage, wie Lange die Vorbereitungen einschätzt? „Es dreht sich nicht alles nur um Le Mans. Es geht um die tägliche Arbeit und darum, jederzeit bereit zu sein den Sieg einzufahren und immer wieder nach Hause zu bringen“, sagt er. „Diese Einstellung haben wir hier und bei jedem europäischen Rennen genauso wie in Le Mans.“ “Es geht immer um den Weg zu Le Mans, und der Weg ist dann die Grundlage. Das sind die Werkzeuge, Ausrüstung und die Leistung, die wir zur Verfügung haben – man erfindet nichts Neues mehr, wenn man schon in Le Mans ist.. Zumindest sollte man das nicht. Denn Le Mans gewinnt man nicht einfach so."

"Es ist eher so, dass Le Mans entscheidet, wer gewinnen darf. Wir müssen also alles perfekt umsetzen. Wir müssen auf jede nur denkbare Situation vorbereitet sein. Alle in unserem Team haben eine Menge Erfahrung, wir haben Le Mans schon einige Male erleben dürfen."

"Wenn man sich unser Team genauer anschaut, sowohl die Ingenieure als auch die Mechaniker – einige von ihnen sind schon seit über 20 Jahren dabei. Es gibt eine Menge Szenarien, die wir durchspielen und für die wir uns im Voraus wappnen werden. Natürlich ist immer die Frage, wie viel wir neben den ganzen Tests und Rennen davon umsetzen können, aber das ist unser Ziel." Mit dem ersten Sieg in der Hypercar-Klasse der WEC sieht es im Vorfeld von Le Mans sehr gut aus. Mit zwei weiteren Rennen in Spa und Imola vor dem Juni, in denen sich weiter verbessert werden kann, ist der Weg zu Porsches erstem Gesamtsieg in Le Mans seit 2017 - und einem bedeutenden 20. Sieg für den Hersteller - geebnet.

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Soweit die Verbrauchs-und Emissionswerte als Spannen angegeben werden, beziehen sie sich nicht auf ein einzelnes, individuelles Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots. Sie dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Zusatzausstattungen und Zubehör (Anbauteile, Reifenformat usw.) können relevante Fahrzeugparameter wie z.B. Gewicht, Rollwiderstand und Aerodynamik verändern und neben Witterungs-und Verkehrsbedingungen sowie dem individuellen Fahrverhalten den Kraftstoff-/Stromverbrauch, die CO2-Emissionen, die Reichweite und die Fahrleistungswerte eines Fahrzeugs beeinflussen.