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Porsche Penske Motorsport hat seine Gesamtführung in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit einem dritten Platz in Long Beach ausgebaut
Dane Cameron und Felipe Nasr haben ihre IMSA-Meisterschaftsführung mit dem dritten Podium in Folge in einem für Porsche ganz besonderen Rennen in Long Beach ausgebaut. Long Beach wird für den Porsche 963 und das Team immer in besonderer Erinnerung bleiben, nachdem Mathieu Jaminet und Nick Tandy 2023 dort den ersten bedeutsamen Sieg mit dem Fahrzeug gefeiert hatten. Jaminet und Tandy waren auch in diesem Jahr wieder die bestplatzierten Porsche Fahrer im Qualifying und versuchten während des Rennens, strategisch von einem frühen Boxenstopp zu profitieren. Die meisten Konkurrenten kamen allerdings ebenfalls kurz darauf an die Box, um den Vorteil von Porsche zunichte zu machen. In dem mit 90 Minuten bisher kürzesten Rennen der Saison sorgten zwei längere Gelb-Phasen für viel Verkehr. In Runde 54 von 68 drehte sich Jaminet beim Versuch, in der engen letzten Kurve zu überholen. Dies verschaffte den beiden führenden Fahrzeugen einen großen Vorsprung. Nasr, der den #7 Porsche von Cameron übernommen hatte, kam hingegen unbeschadet durch das Chaos der letzten Kurve und übernahm Platz drei, den zuvor Jaminet innehatte. Dieser wurde letztlich Vierter und verpasste das Podium somit knapp. Nach dem Sieg bei den 24 Stunden von Daytona und einem dritten Platz bei den 12 Stunden von Sebring bewies das jüngste Ergebnis von Nasr/Cameron, dass die Mannschaft sowohl im längsten als auch im kürzesten Rennen der IMSA-Saison zur Stelle sein kann.
Tandy und Jaminet - die Vorjahressieger des Long Beach Grand Prix - starteten von Position vier ins Rennen. Tandy war zuvor die beste Qualifikationsrunde eines Porsche gefahren und blies gleich in Kurve 1 der ersten Runde zum Angriff auf das Podium. Sein Versuch blieb zunächst erfolglos, aber nach acht Runden wagte er es erneut: Auf der Innenseite der holprigen Rechtskurve 9 übernahm er den dritten Platz - kurz vor der ersten Gelb-Phase, die zwölf Minuten dauern sollte. Anschließend folgten die Boxenstopps. Für die Führungsgruppe sollten es die einzigen im Rennen bleiben. Eine zweite Unterbrechung nahm weitere knapp 17 Minuten von der Uhr. Kurz darauf kam das Rennen so richtig in Fahrt, als die Führenden in Runde 52 von 68 in den Verkehr gerieten. Hierbei kam es zu einer Reihe von Zwischenfällen. Am Ende der Runde traf die Führungsgruppe auf einige GT-Fahrzeuge. Beim Überholversuch erwischte es Jaminet, als er von hinten von einem GT-Auto berührt wurde. Zum Glück für Porsche und Jaminet blockierten die vielen beteiligten Fahrzeuge kurzzeitig die Strecke, sodass der Franzose wieder auf die Strecke gehen konnte. Nach einem Boxenstopp für den #9 BMW, der kurz darauf verunfallt war, eroberte Jaminet den vierten Platz zurück. Eine weitere Unterbrechung in Runde 58 von 68 sorgte im Anschluss für einen gut achtminütigen Kampf bis zum Rennende, bei dem Nasr und Jaminet ihre Autos auf den Plätzen drei und vier ins Ziel bringen konnten. Nasr wurde zwar in Kurve 9 noch einmal von hinten getroffen, kam aber glimpflich davon und sicherte schließlich das beste Ergebnis für Porsche.
Tijmen van der Helm von JDC-Miller Motorsports hatte sich im Auto mit der Startnummer 85 als Siebter qualifiziert. Er verlor aber schon in der ersten Runde zwei Plätze und lag damit eine Position vor Mike Rockenfeller, der im Auto mit der Startnummer 5 als Zehnter gestartet war. Rockenfeller hatte sich nicht im Auto auf das Rennen vorbereiten können. Er wurde zum fünften Fahrer, der in diesem Jahr an der Seite von Gianmaria Bruni startete. Der Italiener war seinerseits seit 2010 nicht mehr in Long Beach gefahren. Das Rennen des #85 Fahrzeugs war unglücklicherweise vorzeitig gelaufen, denn Richard Westbrook geriet durch eine Berührung mit dem #10 Auto ins Schleudern. Die gute Strategie der #5 Crew verhalf Bruni hingegen zu einer Aufholjagd. Nach der zweiten Unterbrechung hatte er innerhalb der Führungsgruppe noch die meiste Energie übrig. Dieser Vorteil wurde allerdings durch die beiden weiteren Gelbphasen wieder zunichte gemacht, weil die anderen Autos so die Möglichkeit hatten, Energie zu sparen. Trotz des dramatischen Drehers vom #6 Porsche in Runde 52 konnte sich Bruni weiter nach vorn arbeiten und wurde Fünfter, womit am Ende drei Porsche in den Top 5 lagen. Angesichts des Drehers war Platz sieben für Westbrook noch ein starkes Ergebnis für das Auto mit der Nummer 85.
Für den Porsche 911 GT3 R (992) mit der Startnummer 120 endete das Rennen schon sehr früh. Adam Adelson hatte keine Chance, einem vor ihm fahrenden Auto auszuweichen. Mehr Glück hatte der 911 mit der Startnummer 86. Nach einer Reihe von Zwischenfällen in der Anfangsphase des Rennens verbesserte er sich von Startplatz 14 auf den siebten Rang, obwohl ein erzwungener Boxenstopp in der Schlussphase einen Großteil der harten Arbeit von Anders Fjordbach zunichte machte. Das Team um Jarrett Andretti/Gabby Chavez mit der Startnummer 43 von Andretti Motorsports beendete das Rennen als bester Porsche GT auf Platz neun in der GTD-Klasse.
Das nächste IMSA-Rennen findet am 12. Mai auf der malerischen Strecke Laguna Seca in Monterey statt. Jaminet und Tandy belegten dort im vergangenen Jahr den zweiten Platz und wollen auf der weltbekannten Rennstrecke nächsten Monat noch einen draufsetzen.