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António Félix da Costa erzielte einen starken zweiten Platz für das TAG Heuer Porsche Formel E Team beim Formel-E-Saisonauftakt in São Paulo.
Der Portugiese erzielte beim ersten Rennen der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft 2024/25 in Brasilien 19 Punkte, nachdem er nur drei Zehntelsekunden hinter Rennsieger Mitch Evans ins Ziel kam.
Vom fünften Startplatz aus kam da Costa im Porsche 99X Electric (GEN3 Evo) #13 durch ein von Zwischenfällen geprägtes Rennen, das zweimal durch rote Flaggen unterbrochen wurde, die zweite wegen der Bergung des Autos seines Teamkollegen Pascal Wehrlein.
Das Rennen des amtierenden Weltmeisters war nach einem Kontakt mit dem Auto von Nick Cassidy von Jaguar TCS Racing unmittelbar nach dem ersten Neustart beendet.
Wehrlein blieb bei dem Unfall, der die zweite lange Rennunterbrechung zur Folge hatte, unverletzt, wurde jedoch für einige Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.
Der Tag hatte für beide Posche Fahrer gut begonnen. Wehrlein setzte sich im Finale des Qualifyings gegen den starken Oliver Rowland vom Nissan Formel E Team durch, nachdem dieser im Viertelfinale da Costa besiegt hatte.
Da Costa belegt nach dem ersten Rennen den zweiten Platz in der Fahrerwertung, das TAG Heuer Porsche Formel E Team liegt in der Teamwertung auf Position drei.
Wehrlein erwischte einen guten Start, aber es reichte nicht, um die Führung zu verteidigen, die Rowland übernahm.
Beide Porsche-Fahrer waren mit der Nutzung ihrer Energie vorsichtiger als ihre Konkurrenten und hatten die geplanten 31 Runden im Blick.
Der neue Attack-Mode war eine der wichtigsten strategischen Überlegungen für Teams und Fahrer. Es stellte sich heraus, dass viele Teams sich damit früh im Rennen einen Vorteil verschaffen wollten, während das Porsche-Duo in den ersten Runden um seine Positionen kämpfen musste.
20 Runden vor dem geplanten Ende waren sowohl Wehrlein als auch da Costa wieder an der Spitze und kämpften um die Führung.
Ihr Kampf wurde jedoch kurz darauf unterbrochen, da rote Flaggen geschwenkt wurden, nachdem der Andretti Kunden-Porsche mit Jake Dennis am Steuer in einem unsicheren Zustand stehen geblieben war.
Nach einer längeren Unterbrechung wurde das Rennen mit 10 verbleibenden Runden wieder aufgenommen. Da Costa führte vor Rowland und Wehrlein.
Hinter den drei Führenden hatte das Jaguar-Duo noch reichlich Energie übrig, genau wie die beiden Fahrer des Neom McLaren Formel E Teams. Alles war angerichtet für eine spannende Schlussphase.
Doch bevor diese Strategie sich auszahlen konnte, kam es zu einem weiteren Drama: Ein Zwischenfall zwischen Cassidy und Wehrlein brachte eine zweite Rennunterbrechung mit sich.
Nachdem das Rennen wieder aufgenommen wurde, sicherte sich Mitch Evans einen überraschenden Sieg vom letzten Startplatz und hielt da Costa bis zum Ziel auf Abstand.
Es war ein schwieriger Saisonstart für das Porsche Kundenteam Andretti Global, bei dem kein Fahrzeug das Ziel erreichte.
Nico Müller schied nach einem Kontakt mit einem anderen Fahrzeug aus, was die erste Safety-Car-Phase auslöste. Das Rennen von Jake Dennis endete, als eine rote Warnleuchte an seinem Porsche 99X Electric einen unsicheren Fahrzeugzustand anzeigte und so die erste rote Flagge verursachte.
Dennis war im Qualifying einer der Besten und zeigte in seinem Viertelfinale gegen Jean-Eric Vergne im DS Penske eine beeindruckende Leistung.
Der Brite verpasste gegen Rowland den Einzug ins Finale mit dem kleinsten messbaren Rückstand - 0.001 Sekunden -, aber sicherte sich dennoch den dritten Startplatz mit realistischen Aussichten auf ein starkes Ergebnis.
Obwohl er gut im Rennen lag und auch recht viel Energie übrig hatte, war es ein schwerer Schlag für Dennis, dass er sein Auto abstellen musste. Das Team untersucht die genaue Ursache noch.
Müller ließ sich in der ersten Runde auf Platz 18 zurückfallen, um Energie zu sparen, aber wurde von hinten berührt, bevor er den Maserati von Jake Hughes traf, womit das Debütrennen des Schweizers mit Andretti beendet war.
Der Saisonauftakt war auch das Debütrennen für das Porsche Kundenteam Cupra Kiro.
Die amerikanische Mannschaft setzt zwei Porsche 99X Electric der vorherigen Generation, GEN3 ein. Am Steuer sitzen Dan Ticktum und David Beckmann.
Beckmann, zuletzt Ersatzfahrer für das TAG Heuer Porsche Formel E Team, erhielt einen Sitz als Stammfahrer bei Cupra Kiro, womit er der sechste offizielle Porsche Fahrer im Feld ist.
Er beendete das Rennen am Samstag auf Platz 17, während Teamkollege Ticktum Neunter wurde, aufgrund einer Strafe für einen anderen Fahrer aber auf Platz acht vorrückte.
Nach dem spannenden Saisonauftakt richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf die verbleibenden 15 Rennen an neun Orten.
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