Ein Start aus der ersten Reihe beim ersten Besuch der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft in Jeddah zeigte das Potenzial des Porsche 99X Electric.
Aber es war ein Wochenende, an dem wegen Zwischenfällen, die nicht in der Hand des TAG Heuer Porsche Formel E Teams lagen, das Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft werden konnte. Die Autos des Teams wurden in der ersten Runde bei beiden Rennen von Konkurrenten getroffen und stark beschädigt.
António Félix da Costa und Pascal Wehrlein schafften es dennoch, auf dem Kurs in Jeddah Corniche, wo auch der Große Preis von Saudi-Arabien in der Formel 1 ausgetragen wird, bei den beiden Rennen jeweils ein Top-10-Ergebnis zu erzielen.
Da noch drei Viertel der Saison übrig sind, gibt es noch genügend Zeit, den verlorenen Boden wieder gutzumachen, da das Paket von Porsche in der bisherigen Saison 2024/25 eine sehr starke Leistung gezeigt hat.
Rennverlauf 1. Rennen
Das erste Formel-E-Rennen auf der modifizierten Version der Formel-1-Strecke in Jeddah war auch das Debüt des Pit-Boost-Formates. Alle Autos mussten einen Pflichtboxenstopp mit Schnellladung machen, bei dem innerhalb von etwas mehr als 30 Sekunden 10% Energie (3,85 kWh) nachgeladen werden.
Leider war die Chance für Porsche, das erste Rennen mit Pit-Boost zu gewinnen, bereits in der ersten Runde vorbei. In der Anfangsphase wurden die Autos von Wehrlein und da Costa von hinten durch Konkurrenten getroffen.
Wehrlein hatte sich als Zweiter qualifiziert, aber eine Berührung mit dem Jaguar von Mitch Evans sorgte für einen platten Hinterreifen und weiteren Schaden. Obwohl er in die Boxengasse fuhr, um den Reifen wechseln zu lassen, schaffte er es mit seinem beschädigten Porsche 99X Electric nur auf den 15. Platz.
Fast gleichzeitig mit Wehrleins Unfall erlitt da Costas Auto einen erheblichen Schaden am Heckflügel, als ihn Nico Müller traf und dabei abhob.
Da Costa konnte das Rennen fortsetzen und sich auf den sechsten Platz vorarbeiten. Dann entfalteten sich die komplexen Strategien, sowohl durch den Pit-Boost, als auch durch die beiden Fahrten über die Attack-Mode-Schleifen, die acht Minuten zusätzliche Leistung und Allradantrieb freischalten.
Trotz des Schadens fuhr da Costa ein verbissenes Rennen, das er auf dem neunten Platz abschloss. An einem Tag, als dem Team seine Chancen ohne eigenes Verschulden bereits am Anfang geraubt wurden, holte er wichtige Punkte für Porsche in der Meisterschaft.
Rennverlauf 2. Rennen
Mit Platz 4 in der Startaufstellung für da Costa hätte das Rennen am Samstag, das keine Boxenstopps vorsah, eine Chance sein sollen, die Enttäuschung von Freitag wieder gutzumachen.
Doch auch dieses Mal bekam er nicht die Möglichkeit, zu zeigen, was er zu leisten in der Lage war. Maximilian Günther vom Team DS Penske, der Sieger des ersten Rennens, rutschte in der ersten Runde nach nur wenigen Kurven in da Costas Porsche und verursachte einen irreparablen Schaden am Heck.
Wehrlein überstand die erste Runde dieses Mal unbeschadet, hatte von Startplatz 13 jedoch ein hartes Rennen vor sich.
Porsche versuchte mit einer gewagten Strategie, Boden gutzumachen. Wehrlein war einer der ersten im Feld, der seinen ersten Attack-Mode nutzte. Mit der zusätzlichen Leistung und Traktion arbeitete er sich auf den dritten Platz nach vorne.
Natürlich fiel er wieder zurück, als die anderen ihren Attack-Mode gegen Rennmitte nutzten, aber Wehrlein holte seinen zweiten Attack-Mode sehr spät. Er wollte ausnutzen, wenn sich das Feld zusammengeschoben und seine Konkurrenten die Mehrleistung bereits aufgebraucht hätten.
Am Ende wurde er Achter - nicht ganz so gut, wie seine Leistung und die des Porsche Teams es verdienten, aber unter den gegebenen Umständen war es ein solides Punkteergebnis.
Kundensport
Andretti-Fahrer Jake Dennis erzielte im zweiten Rennen mit einer bemerkenswerten Aufholjagd von Startplatz 19 auf Platz 5 das beste Porsche Ergebnis des Wochenendes.
Dennis wartete bis nach Rennhalbzeit, um seinen ersten Attack-Mode zu aktivieren und holte den zweiten Boost fast unmittelbar im Anschluss - eine Strategie, die ihm zur Führung im Rennen verhalf.
Es gelang ihm nicht, dort zu bleiben, da andere Fahrer mehr Attack-Mode für die letzten Runden übrig hatten. Dennoch schaffte er es, auf dem vierten Platz zu bleiben und kurz vor dem Ende in den Kampf um den zweiten Platz einzugreifen. Sein Teamkollege Müller hatte im ersten Rennen einen furchterregenden Unfall, als er nach einer Berührung mit da Costa abhob. Im zweiten Rennen holte er Platz 11.
Das Team CUPRA KIRO zeigte dank seiner neuen Kundenbeziehung mit Porsche eine verbesserte Leistung, die es Dan Ticktum ermöglichte, in beiden Rennen um die ersten sechs Plätze zu kämpfen.
Obwohl er im ersten Rennen wegen eines System-Resets während seines Boxenstopps nur auf Platz 18 landete, holte er im zweiten Rennen als Neunter erneut Punkte. Sein Teamkollege David Beckmann beendete die beiden Rennen auf den Positionen 14 und 17.
Einzigartige Veranstaltung in Miami steht an
Die Hauptmeisterschaft der Formel E pausiert nun für zwei Monate, bevor es am 12. April auf dem Homestead-Straßenkurs in Miami weitergeht.
In der Zwischenzeit versucht die Rennserie mit ihren Evo Sessions auf einem Kurs rund um das Hard Rock Stadium am 5. und 6. März etwas Bahnbrechendes.
Dabei werden Prominente, Influencer und Sportstars nach einer ausgiebigen Vorbereitung und Coaching durch die Stammfahrer der Serie das GEN3-Evo-Formel-E-Auto ausprobieren und versuchen, so nah wie möglich an deren Rundenzeiten heranzukommen.