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Der allererste Esports World Cup wird in diesem Jahr die Saison 2024 des ESL R1 Sim-Racing-Wettbewerbs ausrichten, eine der hochkarätigsten Veranstaltungen im E-Sports-Motorsport-Kalender.
Die diesjährige Frühjahrssaison der ESL R1 ist mit einem Preisgeld in Höhe von 500.000 Dollar dotiert, von denen 25.000 Dollar an den Fahrer-Champion gehen, während der Großteil des Preisgeldes entsprechend der Meisterschaftswertung der Teams verteilt wird.
Jedes der 12 Teams wird vier Fahrer einsetzen, wobei das Porsche Coanda Esports Racing Team eine Änderung gegenüber dem letzten ESL R1-Turnier vornimmt. Charlie Collins, der äußerst erfahrene iRacing-Fahrer und Gewinner der letztjährigen IMSA Esports Global Championship, ersetzt in der laufenden Saison Mack Bakkum.
Die anderen drei Fahrer im Kader sind Mitchell deJong, Dayne Warren sowie der Titelverteidiger Joshua Rogers.
Die ESL R1 wird mit RENNSPORT ausgetragen, einem Spiel, das noch nicht vollständig veröffentlicht wurde, aber die Serie als Teil seines Entwicklungsprozesses nutzt.
Anders als in früheren ESL R1-Saisons werden die Meisterschaften der Fahrer und Teams in getrennten Rennen ausgetragen. Die Punkte für die Teammeisterschaft werden nur in den ersten drei Online-Qualifikationsrunden vergeben, während die Fahrer in den folgenden drei Runden um die Einzelwertung kämpfen.
Jede Online-Qualifikationsrunde wird an einem separaten Tag auf einer bestimmten Rennstrecke in einem K.O.-Turnierformat ausgetragen.
Jede Runde beginnt mit vier Viertelfinalrennen mit je einem Fahrer pro Team. Die sechs Erstplatzierten erreichen das Halbfinal. Von dort aus qualifizieren sich die sechs Bestplatzierten der beiden Halbfinalrennen für das Finale des Tages.
Die Fahrer erhalten für jedes Rennen, an dem sie teilnehmen, Punkte auf der Grundlage ihrer Platzierung. Das bedeutet, dass diejenigen, die es ins Finale schaffen, pro Runde drei Gelegenheiten haben, ihr Punktekonto aufzustocken.
Daytona, Orchard Road und Monza sind die drei ausgewählten Strecken für die Qualifikation zur Teammeisterschaft, während Hockenheim, Atlanta und Spa die drei Strecken für die anschließende Qualifikation zur Fahrermeisterschaft sind.
In jeder Runde gibt es jede Menge Rennaction, denn jedes der sieben Rennen (vier Viertelfinale, zwei Halbfinale und das Finale) dauert etwa 45 Minuten, wobei die voraussichtliche Übertragungsdauer für jede Runde 5-6 Stunden beträgt.
Am Ende der Online-Qualifikation ziehen alle Teams in die nächste Phase des Wettbewerbs ein, der im Rahmen des Esports World Cups in Riad ausgetragen wird. Aber nur die besten Fahrer der Einzelmeisterschaft kommen weiter und kämpfen um ihren persönlichen Anteil am Preisgeld..
Die Erwartungen des Porsche Coanda Esports Racing Team sind hoch, denn die letzte Reise nach Riad im vergangenen Jahr endete damit, dass das Team die ESL R1 x Gamers8 Teammeisterschaft gewann.
In der ersten Runde der Online-Qualifikation zur Teammeisterschaft erlebte das Porsche Coanda Esports Racing Team in Daytona einige Höhen und Tiefen, aber letztendlich einen vielversprechenden Start in die Titelverteidigung.
Drei Fahrer kamen über die K.O.-Runde hinaus, wobei Mitchell DeJong die einzige Ausnahme bildete, der in seinem Rennen auf Platz 10 landete.
Im Gegensatz dazu gewannen sowohl Charlie Collins als auch Joshua Rogers ihre Rennen, nachdem sie sich in der letzten Runde kurz vor der Ziellinie an die Spitze gesetzt hatten. Collins gewann mit nur 0,007 Sekunden Vorsprung, Rogers mit 0,015 Sekunden.
Das Halbfinale verlief für Dayne Warren nicht wie geplant, da er nach einer Überschreitung der Streckenbegrenzung vom letzten Startplatz aus ins Rennen ging. Im Rennen konnte er dies in einen siebten Platz ummünzen, ihm fehlte jedoch eine Position zum Einzug ins Finale.
Das zweite Halbfinale verlief wesentlich erfolgreicher: Collins startete als Vierter und wurde Dritter - und zog damit problemlos ins Finale ein.
Rogers hatte eine deutlich schwierigere Aufgabe, denn er qualifizierte sich als Elfter. Er zeigte im Rennen jedoch eine hervorragende Aufholjagd und fuhr bis zum Ende der ersten Runde auf Platz acht vor. Mit dem fünften Platz sicherte er sich am Rennende einen Platz im Finale.
Trotz der ermutigenden Leistungen in den vorangegangenen Runden verlief das Finale weit weniger erfolgreich. Rogers wurde in der ersten Runde das Opfer einer Berührung, die ihn auf den letzten Platz, rund 11 Sekunden hinter den Führenden, zurückwarf.
In den verbleibenden Runden gelang es Rogers, die Lücke zur Spitze zu schließen, aber nur ein Dreher von Williams Esports-Pilot Dominik Blajer in der letzten Runde verhinderte, dass Rogers das Rennen auf dem letzten Platz beendete.
Collins hatte einen weit weniger dramatischen Lauf im Finale, landete aber dennoch in der unteren Hälfte. Der achte Platz im Rennen war aber immer noch eine Verbesserung gegenüber seinem 11. Startplatz.
Jörn Jens (D, Performance-Coach Porsche Coanda Esports Racing): „Wir haben uns auf den Renntag sehr gut vorbereitet, auch wenn wir uns noch auf kurzfristige Regeländerungen einstellen mussten. Das haben wir aber gut gelöst. In Daytona ist immer auch etwas Glück gefragt. Mit drei Fahrern im Halbfinale und zwei Fahrern im Endlauf können wir aber durchaus zufrieden sein und freuen uns über die Punkteausbeute.“
Charlie Collins (UK, Porsche Coanda Esports Racing): „Wir wussten, dass uns angesichts der aktuellen Einstufung des virtuellen Porsche 911 GT3 R ein harter Kampf mit den anderen Rennwagen bevorstehen würde. Aber das ganze Team hat einen tollen Job gemacht, um diesen Nachteil auszugleichen. Darum bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden – auch wenn das Finale besser hätte laufen dürfen. Aber ich weiß jetzt, dass ich mit den Top-Jungs mithalten kann.“
Joshua Rogers (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): „Alles in allem ein Tag mit Höhen, Tiefen und einem Laufsieg. Die Qualifyings gestalteten sich für mich schwierig, dennoch konnte ich bis ins Finale aufsteigen. Dort bin ich dann beim Start wie eine Flipperkugel in die Mangel genommen worden und lag ganz hinten. Als Team haben wir aber gute Punkte gesammelt und sind bereit für das kommende Wochenende.“
Nach einer der drei Runden umfassenden Online-Qualifikation liegt das Porsche Coanda Esports Racing Team mit 109 Punkten auf dem vierten Platz der Meisterschaftswertung. Williams Esports ist mit 166 Punkten derzeit Tabellenführer.
Die zweite Runde findet am 24. Mai auf dem Orchard Road Circuit statt. Das gesamte Event wird ab 17:00 Uhr MESZ auf dem Porsche Twitch-Kanal zu sehen sein.